Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Forschungsfrage, welches Potenzial Filmgespräche im Kontext eines rassismuskritischen Literaturunterrichts mit Kurzfilmen haben. Dazu wurden zunächst exemplarisch drei Kurzfilme ausgewählt, die aus einer rassismuskritischen Perspektive auf den Ebenen des Inhalts und der Repräsentation, der Figuren sowie der Ästhetik und Gestaltung untersucht wurden. In für diese Arbeit erstellten Unterrichtsvorschlägen wurde schließlich überprüft, ob durch Filmgespräche Bewusstsein für rassistische Strukturen, Denkmuster und Handlungsweisen sowie die eigene Eingebundenheit in diese kreiert werden kann und ob (selbst-)reflexive Prozesse im Bezug auf Rassismus und Machtverhältnisse initiiert werden können. Es wurde eine Eignung des Einsatzes von Filmgesprächen im Kontext eines rassismuskritischen Literaturunterrichts festgestellt, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Eine Unsicherheit stellt etwa der Verlauf von Filmgesprächen dar, da diese möglichst lenkungsfrei stattfinden sollten. Rassismuskritische Filmgespräche hingegen verfolgen eindeutige, rassismuskritische Ziele. Somit kann durch die rassismuskritische Perspektive die freie thematische Entfaltung im Sinne eines unendlichen Verstehensprozesses nur eingeschränkt umgesetzt werden. Für zukünftige Beiträge ergibt sich daraus das Forschungsinteresse, das Potenzial von rassismuskritischen Filmgesprächen im Zusammenspiel mit weiteren Unterrichtsverfahren, wie etwa produktiven oder szenischen Verfahren, zu ergründen.