Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Schamneigung und der subjektiv erlebten Partnerschaftsqualität sowie die potenzielle Mediation durch verschiedene Schamreaktionen und mögliche Moderation durch dyadisches Coping. Hintergrund dafür ist die Bedeutung von Partnerschaften für Menschen sowie die gefundenen Ergebnisse, die sich auf die Rolle von Schamerleben und dyadischer Bewältigung in Partnerschaften beziehen. Insgesamt nahmen 349 Personen an einer anonymen Online-Befragung teil, die im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Wien durchgeführt wurde. Um verbundene Daten zwischen Paaren zu vermeiden, wurden ausschließlich Daten zu einer Person eines Paares erhoben. Die Ergebnisse legen keinen Zusammenhang zwischen Schamneigung und Partnerschaftsqualität nahe. Die Mediation durch „Angriff auf Andere“ kann daher nur eingeschränkt interpretiert werden. Eine Mediation durch Rückzug und „Angriff auf Selbst“ wurde nicht gefunden. Es wurden keine signifikanten Moderationseffekte von positivem oder negativem dyadischen Coping auf die Beziehung zwischen Schamneigung und Partnerschaftsqualität gefunden. Die Ergebnisse regen zur Untersuchung komplexerer oder alternativer Zusammenhänge der Variablen an und können zur Entwicklung von Interventionen beitragen, Scham in intimen Paarbeziehungen zu adressieren.