Abstract (deu)
Anorexia nervosa (AN) ist eine Erkrankung, die aufgrund einer Vielzahl plausibler Einflussfaktoren, die in verschiedenen Stadien eine prädisponierende, auslösende, aufrechterhaltende und verschlimmernde Rolle spielen, schwer zu erforschen ist. In dieser Untersuchung werden verschiedene Wirkmechanismen der AN und eine neuartige Perspektive auf das soziale menschliche Gehirn diskutiert, die beide auf Interozeption aufbauen. Ich argumentiere, dass früh auftretende und fortbestehende interozeptive Defizite die erstaunlich breite und vielfältige Psychopathologie erklären könnten die AN begleitet, insbesondere charakteristische sozioemotionale Beeinträchtigungen. Um diese Behauptungen zu untermauern, wird ein fMRT-Experiment durchgeführt, um die Insula-Aktivität von anorektischen und gesunden Frauen während der interozeptiv integrierten CT-Afferenz zu messen, die dann mit der individuellen Intensität des Essstörungssyndroms und dem Ausmaß der Alexithymie in Verbindung gebracht wird. Es wurde eine kleine und nicht signifikant erhöhte Aktivierung in der hinteren Insula bei anorektischen Personen festgestellt, während der entgegengesetzte Effekt in der vorderen Insula beobachtet wurde. Es wurden kleine und sehr kleine positive nicht signifikante Korrelationen zwischen den Insula-Aktivierungen im vorderen und hinteren Bereich mit der Intensität des Essstörungssyndroms und dem Ausmaß der Alexithymie festgestellt. Die Ergebnisse werden als Hinweis auf eine gestörte Integration interozeptiv integrierter Afferenzen in der anorektischen Insula interpretiert. Dem Leser wird empfohlen, den Fokus auf die Zusammenfassung und Synthese ätiologischer Ansätze zu legen, die interozeptive Defizite einbeziehen, sowie auf die prospektive Ausrichtung der Diskussion, die zukünftige Forschung leiten soll.