Abstract (deu)
Interiktale epileptiforme Entladungen (IED) sind übermäßige Stromstöße der kortikalen Aktivität, die im Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anfällen bei Patient*innen mit Epilepsie festgestellt werden können. Mit Hilfe der intrakraniellen Elektroenzephalographie (iEEG) kann die kollektive elektrische Aktivität verschiedener kortikaler Regionen aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnungen erfolgen über zwei Arten von Elektroden: hochohmige "Mikrodraht"-Kontakte für die Aufzeichnung der Aktivität einzelner Einheiten (SUA) und "Makro"-Kontakte für die Erfassung von IED. Die Differenzierung der Neuronenarten (Pyramidenzellen und Interneuronen), die um IED herum feuern, kann Aufschluss über die Art der IED geben und zeigen, ob sie ein Produkt von Hemmung oder Übererregbarkeit sind. In dieser Arbeit wollen wir anhand von Daten von zehn Epilepsiepatient*innen untersuchen, wie sich die Neuronen des Hippocampus in der Prä- und Post-IED-Phase verhalten, wenn IED in den verschiedenen Regionen auftreten. Darüber hinaus stellen wir zwei neue Methoden vor, die ein großes Potenzial für die Klassifizierung von IED aufweisen: Autocoder und generative adversarische Netzwerke. Außerdem wird die Leistung von drei binären Klassifizierungsmodellen (logistische Regression, SVM und künstliche neuronale Netze), die die beiden Arten von Neuronen unterscheiden können, verglichen. Wir argumentieren, dass jedes dieser Modelle dem k-means-Clusteralgorithmus überlegen sein kann, wenn die Intracluster-Distanz gering ist, obwohl das neuronale Netz die beiden klassischen Modelle in Bezug auf Genauigkeit ($95,27\%$) und Präzision ($98,92\%$) im Durchschnitt über alle Patient*innen übertrifft. Die Analysen ergaben, dass Neuronen dazu neigen, in der Prä- und Post-IED-Phase in übereinstimmenden Mustern zu feuern, wenn IED innerhalb und in der Nähe des Hippocampus auftreten, jedoch wurden keine eindeutigen Hinweise auf neuronale Aktivität der beiden Zelltypen gefunden, die bei allen Patient*innen übereinstimmen. Dies erfordert weitere Untersuchungen und verbesserte Methoden.