Abstract (deu)
Der als Master-Abschlussarbeit eingereichte wissenschaftliche Artikel beschäftigt sich mit dem Einfluss von Krisen auf die Dynamik und Resilienz von Pfadentwicklung zur Dekarbonisierung der Baustoffindustrie in Niederösterreich, mit besonderer Beachtung der COVID-19 Pandemie. Die Forschung basiert auf Theorien zur Pfadentwicklung, regionalen Innovationssystemen und regionaler Resilienz. Eingenommen wird eine evolutionäre Perspektive, indem die Pfadentwicklung nachgezeichnet und die institutionellen und branchenbezogenen Strukturen auf mehreren Ebenen über verschiedene Phasen hinweg untersucht werden, um Einblicke in ihre Resilienz gegenüber Krisen zu gewinnen. Von besonderer Relevanz bei der Dekarbonisierung bestimmter Wirtschaftssektoren ist der Bausektor, aufgrund seines hohen Anteils der emittierten globalen Treibhaus-gasemissionen. Der Sektor stellt sich den Herausforderungen, seine Emissionen zu reduzieren. Neben Innovationen und neuen Entwicklungen in niedrigemissionsreichen Baustoffen, sind für die Dekarbonisierung des Sektors vor allem aber auch etabliere, konventionelle Baustoffe entscheidend, sowie regionale Institutionen und Akteure, welche diese Transformationen begünstigen. Der Fall Niederösterreich wurde aufgrund seiner Geschichte der Baustoffproduktion und seiner Konzentration von Unternehmen in der Bauindustrie ausgewählt, mit Fokus auf die traditionellen Baustoffe Zement und Holz. Die Forschung zielt darauf ab, Fragen zu beantworten, welche Faktoren die nachhaltige industrielle Pfadentwicklung antreiben, welchen Einfluss Krisen auf nachhaltige Transitionen haben und ob Krisen (besonders die COVID-19 Krise) als Katalysatoren für nachhaltige Transitionen dienen können.