Abstract (deu)
Ziel der Masterarbeit ist es, die These zu belegen, dass Erzählfunktionen und Verhaltensmuster von Ritter:innen aus dem Mittelalter und jenen in der Science-Fiction so ähnlich sind, dass das eine Rittertum das andere bedingt – egal in welchem Zeitalter. Vor allem anhand ihrer Ritterschaft, der Herrschaftssysteme, ihren Aufstiegsmöglichkeiten samt Einflüssen von außen, welche die Handlung und Figuren prägen, sowie ihrer Antriebsquellen in Form von ritterlicher Transzendenz. Außerdem soll gezeigt werden, wie sich die Liebe destruktiv auf die Charaktere und die jeweilige Handlung auswirkt – im Spannungsfeld zwischen Rittertum und Liebe. Anhand der Forschungsfragen, wie in beiden Ritter:innenromanen erzählt wird, was sie gemeinsam haben, was sie unterscheidet und welche äußere Einflüsse sich auf sie auswirken, wird analysiert, wie ähnlich sich die Ritter:innen sind. Dafür wurde die Methode der Textanalyse gewählt, um auf literaturwissenschaftlicher Ebene Reflexionen und interpretatorische Schwerpunkte zu ziehen. Dabei ließ sich feststellen, dass sich beide Ritter:innenformen nicht nur anhand der oftmals hand-lungsbeeinflussenden Verwandtschaftsverhältnisse und des Themas des Auserwähltseins ähneln, sondern auch darin, dass ihre Antriebsquellen aus Liebe/Minne und Gott/Macht bestehen. Zudem streben die Ritter:innen den Aufstieg in ihrem Rang an, bewähren sich und müssen sich innerhalb eines definierten Gesellschaftssystems an Normen halten, um nicht aus ihren Rollen zu fallen – was sie jedoch tun. Und dabei spielt die destruktive Liebe oftmals eine Rolle.