Abstract (deu)
Diese Masterarbeit besteht aus zwei Abschnitten: einer vertiefenden Ausarbeitung der Identitätstheorie und Gruppenidentitäten in Bestattungskontexten sowie vier Fallstudien zur Anwendung der Clusteranalyse auf drei benachbarte Gräberfelder der Früheisenzeit im Traisental. Die Datengrundlage umfasst 87 Bestattungen aus Oberndorf, Ossarn und Inzersdorf in der Übergangsphase zwischen Hallstatt und La Tène. Das Hauptziel der Arbeit ist die Visualisierung von Gruppenidentitäten und die Evaluation der Anwendbarkeit der Clusteranalyse auf nicht vollständig ausgegrabene Gräberfelder. Dies erfolgt durch individuelle Clusteranalysen für jedes Gräberfeld und ein kumulatives viertes Clustering zur Validierung. Die Ergebnisse zeigen acht Clustergruppen, basierend auf Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Bestattungsriten und Beigaben. Die Forschungsfragen untersuchen die Eignung der Clusteranalyse auf kleinere Datensätze und deren Beitrag zur Erforschung sozialer Strukturen. Die quantitativen Resultate offenbaren Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Bestattungspraktiken, während nicht quantifizierbare Aspekte wie Geschlecht und räumliche Analyse ergänzende Einsichten bieten. Die Arbeit betont die Relativität von Identität und zeigt, dass quantitative Methoden die Bandbreite dieser Identitätsinterpretationen reduzieren können. Insgesamt verdeutlicht die Masterarbeit die Anwendbarkeit der Clusteranalyse auf die Erforschung früheisenzeitlicher Gruppenidentitäten und ihre sozialen Zusammensetzungen, wobei sie aufzeigt, wie quantitative Methoden zur weiteren Untersuchung dieser komplexen Thematik beitragen können.