Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Extremereignissen mit Kaskadeneffekten und deren Modellierbarkeit sowie der (Sediment-)Konnektivität von Hochgebirgsregionen und deren Anwendbarkeit bei der Modellierung von Extremereignissen anhand des Untersuchungsgebietes Schwarzenseebachtal in der Weststeiermark, Österreich. Da es in Hochgebirgsregionen immer wieder zu komplexen schadensbringenden Extremereignissen kommt, braucht es ein vertieftes Prozessverständnis. Dabei sind sowohl physikalische Modelle als auch Konnektivitätsanalysen Methoden, um besser zu verstehen, wie die Prozesse von kaskadenhaften Extremereignissen ablaufen und welche Rückschlüsse für zukünftige kaskadenhafte Extremereignisse herleitbar sind. In dieser Arbeit wird dies anhand des Extremereignisses im Schwarzenseebachtal vom 17.07.2010 untersucht. So werden, durch die Modellierung eines Extremereignisses wie vom 17.07.2010, Muren modelliert, welche kaskadenhaft zu Aufstauungen des Schwarzenseebaches führen und die Murdämme daraufhin nachgeben und eine Durchbruchsflut aus dem UG modelliert wird. Auf diese Weise können die physikalischen Eigenschaften dieser Prozesse besser verstanden werden. Mit diesem besseren Verständnis, anhand der kalibrierten physikalischen und quasi-physikalischen Eingabeparametern, können in Kombinationen mit den Ergebnissen der Konnektivitätsanalysen mögliche Extremszenarien ausgewählt und modelliert werden. Die Konnektivitätsanalysen zeigen, welche Gebiete funktional gekoppelt und welche entkoppelt sind bzw. wie sich die Konnektivität über das Untersuchungsgebiet verteilt. Diese Erkenntnisse fließen zusammen mit möglichen Umweltveränderungen, wie stärkerer Borkenkäferbefall und intensiverer Oberflächenabfluss, in die Modellierung der Extremszenarien mit ein, da sie deutlich machen, welche Bereiche eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, von gravitativen Massenbewegungen betroffen zu sein. Auf diese Weise können Rückschlüsse auf mögliche Auswirkungen von potenziellen Extremereignissen mit Kaskadeneffekten herleitbar werden und damit Grundlage für mögliche Präventionsmaßnahmen und Anpassungsstrategien sein.