Abstract (deu)
Die Stigmatisierung von weiblichem ‚Wahnsinn‘ und weiblicher ‚Queerness‘ reicht bis zum Fernsehen, in welchem Figuren, die als ‚wahnsinnig‘ oder ‚queer‘ charakterisiert werden, stereotyp oder als Antagonistinnen dargestellt werden. The Haunting of ist eine der ersten Horrorserien, die die Erwartungen einer weiblichen Protagonistin, die als psychisch krank oder ‚queer‘ kategorisiert werden kann, umkehrt und sie damit in einer Weise darstellt, die frei von Stigmatisierung ist. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, zu erfassen, wie Filmtechniken, Farbnutzung und Framing das Spukhaus als eine Erweiterung der Psyche der Protagonistinnen konzeptualisieren. Meine These ist demnach, dass der Spuk in Hill House und Bly Manor eine visuelle Manifestation und dementsprechend ein Stellvertreter der Ängste der Protagonistinnen ist. Eine Sichtung der zu den Themen Spukhaus, Othering, Abjektion, das Unheimliche und Darstellung von weiblichem ‚Wahnsinn‘ und weiblicher ‚Queerness‘ im zeitgenössischen Fernsehen verfügbaren Sekundärliteratur ist die Basis des Close Readings der beiden Primärtexte. Um die Abjektion der weiblichen Figuren, die sich als ‚queer‘ oder psychisch krank identifizieren, sichtbar zu machen, benutzt Regisseur Mike Flanagan die Trope des Spukhauses als eine räumliche Manifestation der Psyche der jeweiligen weiblichen Protagonistin und kreiert damit einen neuen Typus des Spukhauses, welcher bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Sekundärliteratur beschrieben wird.