Abstract (deu)
New Work basiert auf den soziokulturellen Ideen des Philosophen Frithjof Bergmann und wurde in der jüngeren Vergangenheit als eine neue Art, über Arbeit nachzudenken und sie zu strukturieren, popularisiert. New Work stützt sich auf Ideen von Autonomie, Selbstbestimmung, zielgerichteter Arbeit und geteilter Führung und sollte deshalb für die Arbeits- und Organisationspsychologie von Interesse sein. Wissenschaftliche Forschung und Erkenntnisse zu diesem Thema sind rar, während Praktiker*innen und Beratunsgfirmen seit Jahren Interventionen unter dem Oberbegriff New Work in Organisationen durchführen. Ziel dieser Studie war es, die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse zu New Work zu ordnen, zu klassifizieren und mit bestehenden psychologischen Konzepten zu verknüpfen. Um die praktischen Auswirkungen dieser neuen Arbeitsweise auf Teams und Organisationen zu vestehen, wurde eine Pilotinitiative in einem deutschen mittelständischen Unternehmen mit einem Mixed-Methods-Ansatz begleitet und evaluiert. In diesem konkreten Fall wurden die Indikatoren psychologisches Empowerment und Work Engagement durch die Intervention negativ beeinflusst, während die wahrgenommene Arbeitsleistung stabil blieb. Dennoch betonten die befragten Führungskräfte und Beschäftigten die Bedeutung von New-Work- Initiativen und -Prinzipien sowie von partizipativen Ansätzen als Antwort auf die veränderten Anforderungen in der modernen Arbeitswelt. Diese Ergebnisse können genutzt werden, um eine kohärente wissenschaftliche Theorie der New-Work-Prinzipien und der Auswirkungen von Interventionen in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Auch wenn New Work nach wie vor ein unpräziser Begriff mit verschiedenen Definitionen ist, kann die systematische Zusammenstellung von Wissen und der Rückgriff auf psychologische Theorien New-Work- Interventionen in Organisationen potenziell verbessern.