Abstract (deu)
Ziel dieser Arbeit ist es, zu erfahren, wie zufrieden sowohl alevitische Schüler*innen als auch alevitische Eltern mit dem in Österreich angebotenen alevitischen Religionsunterricht sind, welche Erwartungen sie daran setzen und welche Änderungs- bzw. Verbesserungsvorschläge sie haben. Zur Erhebung der Daten wurden Leitfadeninterviews eingesetzt, die im Anschluss mithilfe der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden. Da die Befragung von Schüler*innen und Eltern den Rahmen einer Masterarbeit sprengen würde, wurde die Arbeit zu zweit verfasst. Es wurden jeweils fünf Oberstufenschüler*innen und Eltern, also insgesamt zehn Personen aus dem Raum Wien und Niederösterreich befragt. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass beide Befragtengruppen sehr dankbar sind für die Existenz des alevitischen Religionsunterrichts an österreichischen Schulen und dieser in den Augen aller Befragten weiterhin angeboten werden soll. Beide Gruppen zeigen sich grundsätzlich zufrieden und geben an vom alevitischen Religionsunterricht zu profitieren, da das Wissen von den Schüler*innen im Unterricht angenommen und als Multiplikator*innen in ihrem Umfeld weitergegeben wird. Dieses erworbene Wissen wirkt sich positiv auf das alevitische Selbstbild und die Selbstdefinition der Befragten aus. Die Ergebnisse zeigen, dass die größte Unzufriedenheit mit dem alevitischen Religionsunterricht in Österreich im organisatorischen Rahmen liegt. Nachmittagsunterricht, Sammelgruppen und Lehrpersonenwechsel werden durchwegs in allen Interviews bekrittelt.