Abstract (deu)
Diese Masterarbeit befasst sich mit den Auswirkungen, die die Entkriminalisierung von Abtreibungen in Mexiko im Jahr 2021 auf feministische Kollektive, die Abtreibungen begleiten, hat. Die zentrale Forschungsfrage untersucht, welche politischen Gelegenheiten und Bedrohungen für die Kollektive entstehen und wie diese ihr Handeln beeinflussen. Der theoretische Rahmen kombiniert klassische Konzepte aus der sozialen Bewegungsforschung, wie den politischen Gelegenheitsstrukturen-Ansatz und die Repertoires der Auseinandersetzung mit feministischen Perspektiven auf kollektives Handeln. Während eines dreimonatigen Forschungsaufenthalts in Mexiko wurden Interviews mit Abtreibungsbegleiter*innen aus den mexikanischen Bundesstaaten Hidalgo und Veracruz geführt, die als Grundlage dieser Fallstudie dienen. Aus der Analyse geht hervor, dass die feministische Abtreibungsbegleitung auch in Kontexten, in denen Abtreibungen legal sind, nicht an Bedeutung verliert. Darüber hinaus zeigt sich, dass das kollektive Handeln der Aktivist*innen, das sich an die Öffentlichkeit richtet, zurückgeht und der Fokus auf dem Ausbau einer starken Bewegung liegt, um Personen langfristig bei selbstbestimmten Entscheidungen über ihren Körper unterstützen zu können.