You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:2063938
Title (deu)
Co(vid)-Parenting: wie getrennte und geschiedene Mütter das Coparenting während der COVID-19 Pandemie erlebten
Parallel title (eng)
Co(vid)-parenting: how separated and divorced mothers experienced coparenting during the COVID-19 pandemic
Author
Sarah Sirka
Adviser
Ulrike Zartler-Griessl
Assessor
Ulrike Zartler-Griessl
Abstract (deu)
Mit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie im März 2020 erlebten Familien in Österreich herausfordernde Zeiten. Vor allem in Ein-Eltern-Familien erforderten die pandemiebedingten Beschränkungen eine Reorganisation des Familienlebens. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie getrennte oder geschiedene Mütter die elterliche Zusammenarbeit (Coparenting) mit den nichtresidenziellen Kindesvätern während der COVID-19 Pandemie in Österreich erlebten und welche Herausforderungen sich diesbezüglich im Zeitverlauf ergaben. Die Datenbasis für diese Masterarbeit stellen problemzentrierte Telefoninterviews sowie elektronische Tagebucheinträge der qualitativen Längsschnittstudie „Corona und Familienleben“ dar, die untersuchte, wie Eltern in Österreich die Coronapandemie zwischen März 2020 und Juni 2022 erlebten und wie sie mit den Herausforderungen umgingen. Konkret wurden die Daten von sieben getrennten oder geschiedenen Müttern analysiert. Der gesamte Datenkorpus dieser Masterarbeit besteht aus 45 Interviewtranskripten und 31 Tagebucheinträgen. Im ersten Schritt der Datenanalyse wurde zur Identifikation relevanter Textfragmente eine Themenanalyse durchgeführt. Die relevanten Textstellen wurden im weiteren Schritt unter Anwendung des Codierverfahrens der Grounded Theory analysiert. Auf dieser Basis wurde anschließend eine Typenbildung vorgenommen. Theoretisch stützt sich diese Masterarbeit an ökologischen und familienstresstheoretischen Ansätzen sowie dem Ecological Model of Coparenting nach Feinberg. Die Analyse ergab eine Differenzierung der Coparenting-Beziehungen in vier Typen: (a) die konfliktfrei Harmonischen, (b) die konstruktiv Lösungsorientierten, (c) die aktiv Streitenden und (c) die bewusst Distanzierten. Die Unterscheidung der jeweiligen Coparenting-Typen erfolgte auf Basis des subjektiven Erlebens der befragten Mütter in sechs Vergleichsdimensionen. Diese sind elterliche Zusammenarbeit, elterliche Kommunikation, elterliches Konfliktniveau, Vorstellungen über die Vaterrolle und Triangulation, mütterliche Sorgen und Belastungen und Vater-Kind-Beziehung. Die befragten Mütter erlebten besonders zu Beginn der Pandemie multiple Unsicherheiten und Belastungen, was zu vermehrten Auseinandersetzungen mit dem Ex-Partner führte oder bereits vorhandene Konflikte intensivierte. Dies betraf besonders die Kooperation mit dem Ex-Partner, Neuaushandlungen der Betreuungszeiten sowie Vereinbarkeitsproblematiken zwischen Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung. Unabhängig vom Coparenting-Typus stellte dies die größten Herausforderungen für die befragten Mütter während der gesamten Dauer der COVID-19 Pandemie dar.
Abstract (eng)
With the outbreak of the COVID-19 pandemic in March 2020, families in Austria experienced challenging times. Especially in single-parent families, the pandemic-related restrictions required a reorganization of family life. This master's thesis examines how separated or divorced mothers experienced parental cooperation (coparenting) with nonresident fathers during the COVID-19 pandemic in Austria and what challenges arose over time. The data basis for this master's thesis consists of problem-centered telephone interviews and electronic diary entries from the qualitative longitudinal study "Corona and Family Life", which investigated the experiences of families during the COVID-19 pandemic between March 2020 and June 2022 in Austria. A subsample of seven separated or divorced mothers was conducted and analyzed. The entire dataset for this master's thesis consists of 45 interview transcripts and 31 diary entries. In the initial phase of data analysis, a thematic analysis was conducted to identify relevant text fragments. The relevant text passages were then analyzed using the Grounded Theory coding procedure. Theoretically, this master's thesis is based on the Ecological Theory and the Family Stress Theory as well as the Ecological Model of Coparenting by Feinberg. Thorough analysis enabled the development of a typology of four different types of coparenting relationships: (a) the conflict-free harmonious, (b) the constructively solution-oriented, (c) the actively quarreling and (d) the consciously distant. These distinct types of coparenting relationships were based on the subjective experiences of single mothers in six comparative dimensions. These dimensions include parental cooperation, parental communication, parental conflict level, perceptions of the father's role and triangulation, maternal worries and burdens as well as the father-child-relationship. The interviewed mothers experienced multiple insecurities and burdens, particulary at the beginning of the pandemic, which increased the amount of arguments with the ex-partner or intensified existing conflicts. This particularly affected cooperation with the ex-partner, renegotiation of custody arrangements and compatability issues between employment and childcare. Regardless of the coparenting relationship type, these were the greatest challenges for the interviewed mothers throughout the COVID-19 pandemic in Austria.
Keywords (deu)
ScheidungTrennungCoparentingCOVID-19 PandemieQualitative Längsschnittforschunggeschiedene Elterngetrennte ElternMütter
Keywords (eng)
divorceseparated parentscoparentingCOVID-19 pandemicqualitative longitudinal researchdivorced parentsseparationmothers
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2063938
rdau:P60550 (deu)
88 Seiten : Illustrationen
Number of pages
93
Members (1)
Title (deu)
Co(vid)-Parenting: wie getrennte und geschiedene Mütter das Coparenting während der COVID-19 Pandemie erlebten
Parallel title (eng)
Co(vid)-parenting: how separated and divorced mothers experienced coparenting during the COVID-19 pandemic
Author
Sarah Sirka
Abstract (deu)
Mit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie im März 2020 erlebten Familien in Österreich herausfordernde Zeiten. Vor allem in Ein-Eltern-Familien erforderten die pandemiebedingten Beschränkungen eine Reorganisation des Familienlebens. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie getrennte oder geschiedene Mütter die elterliche Zusammenarbeit (Coparenting) mit den nichtresidenziellen Kindesvätern während der COVID-19 Pandemie in Österreich erlebten und welche Herausforderungen sich diesbezüglich im Zeitverlauf ergaben. Die Datenbasis für diese Masterarbeit stellen problemzentrierte Telefoninterviews sowie elektronische Tagebucheinträge der qualitativen Längsschnittstudie „Corona und Familienleben“ dar, die untersuchte, wie Eltern in Österreich die Coronapandemie zwischen März 2020 und Juni 2022 erlebten und wie sie mit den Herausforderungen umgingen. Konkret wurden die Daten von sieben getrennten oder geschiedenen Müttern analysiert. Der gesamte Datenkorpus dieser Masterarbeit besteht aus 45 Interviewtranskripten und 31 Tagebucheinträgen. Im ersten Schritt der Datenanalyse wurde zur Identifikation relevanter Textfragmente eine Themenanalyse durchgeführt. Die relevanten Textstellen wurden im weiteren Schritt unter Anwendung des Codierverfahrens der Grounded Theory analysiert. Auf dieser Basis wurde anschließend eine Typenbildung vorgenommen. Theoretisch stützt sich diese Masterarbeit an ökologischen und familienstresstheoretischen Ansätzen sowie dem Ecological Model of Coparenting nach Feinberg. Die Analyse ergab eine Differenzierung der Coparenting-Beziehungen in vier Typen: (a) die konfliktfrei Harmonischen, (b) die konstruktiv Lösungsorientierten, (c) die aktiv Streitenden und (c) die bewusst Distanzierten. Die Unterscheidung der jeweiligen Coparenting-Typen erfolgte auf Basis des subjektiven Erlebens der befragten Mütter in sechs Vergleichsdimensionen. Diese sind elterliche Zusammenarbeit, elterliche Kommunikation, elterliches Konfliktniveau, Vorstellungen über die Vaterrolle und Triangulation, mütterliche Sorgen und Belastungen und Vater-Kind-Beziehung. Die befragten Mütter erlebten besonders zu Beginn der Pandemie multiple Unsicherheiten und Belastungen, was zu vermehrten Auseinandersetzungen mit dem Ex-Partner führte oder bereits vorhandene Konflikte intensivierte. Dies betraf besonders die Kooperation mit dem Ex-Partner, Neuaushandlungen der Betreuungszeiten sowie Vereinbarkeitsproblematiken zwischen Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung. Unabhängig vom Coparenting-Typus stellte dies die größten Herausforderungen für die befragten Mütter während der gesamten Dauer der COVID-19 Pandemie dar.
Abstract (eng)
With the outbreak of the COVID-19 pandemic in March 2020, families in Austria experienced challenging times. Especially in single-parent families, the pandemic-related restrictions required a reorganization of family life. This master's thesis examines how separated or divorced mothers experienced parental cooperation (coparenting) with nonresident fathers during the COVID-19 pandemic in Austria and what challenges arose over time. The data basis for this master's thesis consists of problem-centered telephone interviews and electronic diary entries from the qualitative longitudinal study "Corona and Family Life", which investigated the experiences of families during the COVID-19 pandemic between March 2020 and June 2022 in Austria. A subsample of seven separated or divorced mothers was conducted and analyzed. The entire dataset for this master's thesis consists of 45 interview transcripts and 31 diary entries. In the initial phase of data analysis, a thematic analysis was conducted to identify relevant text fragments. The relevant text passages were then analyzed using the Grounded Theory coding procedure. Theoretically, this master's thesis is based on the Ecological Theory and the Family Stress Theory as well as the Ecological Model of Coparenting by Feinberg. Thorough analysis enabled the development of a typology of four different types of coparenting relationships: (a) the conflict-free harmonious, (b) the constructively solution-oriented, (c) the actively quarreling and (d) the consciously distant. These distinct types of coparenting relationships were based on the subjective experiences of single mothers in six comparative dimensions. These dimensions include parental cooperation, parental communication, parental conflict level, perceptions of the father's role and triangulation, maternal worries and burdens as well as the father-child-relationship. The interviewed mothers experienced multiple insecurities and burdens, particulary at the beginning of the pandemic, which increased the amount of arguments with the ex-partner or intensified existing conflicts. This particularly affected cooperation with the ex-partner, renegotiation of custody arrangements and compatability issues between employment and childcare. Regardless of the coparenting relationship type, these were the greatest challenges for the interviewed mothers throughout the COVID-19 pandemic in Austria.
Keywords (deu)
ScheidungTrennungCoparentingCOVID-19 PandemieQualitative Längsschnittforschunggeschiedene Elterngetrennte ElternMütter
Keywords (eng)
divorceseparated parentscoparentingCOVID-19 pandemicqualitative longitudinal researchdivorced parentsseparationmothers
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:2069459
Number of pages
93