Description (de)
Mitschnitt einer ORF-Sendung aus der Reihe "Gedanken zum Tag" am Mittwoch, dem 4. Jänner 2012
Gestaltung: Alexandra Mantler-Felnhofer
Eine Produktion des Österreichischen Rundfunks (ORF)
Musik: Tempo di Minuetto aus der Sonate für Klavier und Streicher von Walter Thirring
Cynthia Peck-Kubaczek, Violoncello
Annelies Gaberszig, Violoncello
Renate Bohn, Klavier
Text:
"Mit dem Tod des Pharao Echnaton wurde der von ihm eingeführte Eingottglaube wieder abgeschafft und der Monotheismus zur Häresie, die es auszumerzen galt. Aber so Ideen sind wie der Wind und lassen sich nicht einfangen, sondern tauchen woanders wieder auf. Insbesondere kleine Völker, die von den großen herumgeschubst, gefangen und versklavt wurden, hatten Grund, an der Macht ihrer Götter zu zweifeln. Da war der Monotheismus die Antwort: Wenn es nur einen Gott gibt haben die anderen auch keine besseren. So war die Botschaft der Genesis, die während der Babylonischen Gefangenschaft der Israeliten entstand: der wahre Gott ist Jahwe. Er hat die ganze Welt erschaffen und herrscht überall zwischen Jerusalem und Babylon. Diese Aussage wird durch die heutige Wissenschaft bestätigt, ja überbestätigt. Sie bringt das Bild, dass die Welt einem Gesetz folgend entstand und dieses Gesetz gilt über Milliarden von Lichtjahren des Kosmos, nicht nur zwischen Babylon und Jerusalem. Die Genesis spiegelt die Erfahrung des einen Gottes, an den die Juden, Christen und Muslime glauben. - Von ihm heißt es auch im 5. Buch Mose: 'Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen, weder dessen, was droben im Himmel, noch dessen, was unten auf Erden, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist.'"