Title (de)
wochenschauen 1970
Language
German
Description (de)
Dieser Typ filmischen Materials eignet sich in besonderer Weise für den Einsatz im schulischen Unterricht. Anhand dieses Materials lassen sich die Vor- und Nachteile und der kritische Umgang mit Film anschaulich vermitteln. Wochenschauen bewegen sich zwischen Nachrichten- und Propagandasendung und sind so gut geeignet das Medium in seiner Bedeutung als historische Primärquelle zu verdeutlichen.
Author of the digital object
Alexander Sperl
Format
video/mpeg
Size
324.4 MB
Educational
Description (de)
Geschichte der Wochenschau
Am 13. Februar 1895 meldeten Auguste und Louis Lumière für einen Cinématographe, in Anlehnung an Thomas Alva Edisons Kinematographen als „Kinétoscope de projection“ als Patent an. Die Brüder Lumière führten mit ihrem Cinématographe erstmals am 22. März 1895 vor einem geschlossenen Publikum in der Société d’Encouragement à l’Industrie Nationale den Film „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“ vor. Nach einer gefeierten Tournee mit ihrer Projektionstechnik quer durch Frankreich gingen die Gebrüder an die kommerzielle Auswertung ihrer Innovation. Am 28. Dezember 1895 fand die erste öffentliche Kinovorführung vor zahlendem Publikum im Grand Café am Boulevard des Capucines statt. Gezeigt wurden u. a. die Kurzfilme "Der begossene Gartensprenger" ("L'Arroseur arrosé", die erste Filmburleske), "Die Ankunft eines Zuges im Bahnhof Ciotat" ("L'Arrivée d'un train en gare de La Ciotat"), "Die Babymahlzeit" ("Le Repas de bébé"), "Feierabend am Werkstor der Firma Lumière" ("La Sortie des usines Lumière"). 35 zahlende Zuschauer wurden am ersten Tag gezählt und 35 Francs eingenommen. Aufgrund der lobenden Artikel der Pariser Presse erreichte man bald täglich 2000 bis 2500 Zuschauer, das Projekt rentierte sich sehr schnell. Zunächst waren Dokumentar(kurz)filme am beliebtesten.
1897 verkauften die Brüder Lumière ihr Patent vom Februar 1895 an Charles Pathé, der die kommerzialisierung des Kinos vorantrieb. Lumière, Pathé und Gaumont richteten die ersten Kinoimperien auf, neue Produktionen überfluteten den Markt, welcher Dank der Eigenart des Stummfilms noch ein internationaler war. Die frühen "Filmemacher" stellten einfach ihre Kamera in die Gegend, um das Geschehen um sie herum mit bewegten Bildern zu dokumentieren. In der Frühzeit des Kinos kamen schätzungsweise 80 Prozent aller Filme aus Frankreich. Es handelte sich in der Hauptsache um Kurzfilme und kleine Filmserien. Außerdem wurde von der Filmgesellschaft des Charles Pathé die Wochenschau entwickelt und weltweit vermarktet. Pathé brachte auch die ersten Kriminal- und Erotikfilme.
Zentralisierte kommerzielle Produktions- und Verleihsysteme mit Kinoketten kamen ebenfalls erstmals in Frankreich auf - diese Großunternehmen engagierten sich auch in anderen Ländern, sehr zum Ärger dortiger Konkurrenten wie etwa Thomas Alva Edison, der 1897 die Schließung der US-Filiale der Lumières erreichen konnte. Das Kinogeschäft war schon früh extrem lukrativ und hart umkämpft. Selbst Ministerpräsident Raymond Poincaré war Aufsichtsratmitglied einer Filmgesellschaft.
Georges Méliès war vielleicht der erste Filmpionier, der das neue Medium nicht mehr nur zu Dokumentationszwecken einsetzte, sondern es kreativ verwendete: er wollte Filmkunstwerke schaffen. Er nutzte das Können und die Geschicklichkeit von Illusionisten und Zauberkünstlern und passt sie an das Kino an. Méliès drehte 1902 den ersten Science Fiction-Film: "Die Reise zum Mond". Er drehte zwischen 1896 und 1913 mehr als 500 Kurzfilme. Hintergründe und Filmtrick entstanden in aufwändiger Handarbeit. Neben Méliès waren der Komödiant Max Linder (eine Inspirationsquelle u. a. von Charles Chaplin und Theo Lingen) und Louis Feuillade wichtige Vertreter des frühen künstlerischen Films. Feuillade war Regisseur der ersten Fortsetzungsserien der Filmgesellschaft des Leon Gaumont: "Fantômas" und "Die Vampire". Auf Archivierung legte man damals keinen Wert, der Film war ein Verbrauchsprodukt: nur wenige Werke aus dieser äußerst produktiven Epoche der Kinogeschichte überstanden die Zeitläufe.
Schließlich gab es seit etwa 1906 immer mehr feste Filmvorführstätten, darunter die ersten Kinopaläste. Seit ungefähr 1908 hatte sich der anspruchsvolle "Film d'art" entwickelt, oft Historienstreifen, begleitet von der Musik namhafter Komponisten und mit berühmten Schauspielerinnen wie Sarah Bernhardt. Zuvor waren Regisseure und Darsteller von Kinofilmen dem Publikum weitgehend unbekannt geblieben.
In Frankreich begann die Firma Pathé Frères 1906 nach dem Vorbild der Zeitungen als periodisches Nachrichtenmedium Wochenschauen zu produzieren: wöchentlich wechselnde Programme, die mit kurzen Filmbeiträgen über aktuelle Ereignisse informierten. Die ersten Wochenschauen hießen "Pathé Journal" oder "Pathé Gazette". Zur weiteren Verbreitung dieser Nachrichtenfilme trug 1907 der Zusammenschluss mehrerer Kinounternehmer zur Allgemeinen Kinemathographen-Gesellschaft bei. Ab 1908 waren die Pathé-Wochenschauen auch im deutschsprachigen Raum zu sehen.
Language
German
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2009-08-01
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Alexander
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Sperl
Date
2009-08-10
Description or Additional Data (de)
Die Wochenschau als historische Quelle und als Hilfmittel im Geschichtsunterricht
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