Description (de)
Geboren zu Marseille am 6ten Juni 1748, war der Sohn von Pierre Thulis, vormaligen Echevin daselbst, und Catherine Didier. Er erhielt seine erste Erziehung in einer Pensionsanstalt des Herrn Barratier, und dann bey den Jesuiten.
Als er das Collegium verließ, beschäftigte er sich bis 1766 bey seinem Vater, wo er sich dann nach dem Orient einschiffte, um in Cairo in dem Handelshause zu arbeiten, welches ersterer dort errichtet hatte. Nach einem Aufenthalte daselbst von beynahe 7 Jahren kehrte er 1772 nach Frankreich zurück, wo ihn seine Neigung zu abstrakten Wissenschaften veranlasste den Handel zu verlassen und sich ganz jenen zu widmen.
Das Studium der exacten Wissenschaften war seine Lieblingsbeschäftigung, und Mathematik, Physik und Chemie beschäftigten ihn abwechselnd, bis er sich 1780 ganz der Astronomie widmete. Das Jahr 1786 entschied eigentlich über seinen astronomischen Beruf; in diesem Jahre hatte er das Glück in Marseilles die persönliche Bekanntschaft des verewigten Herzog Ernst von Sachsen-Gotha zu machen, und auf der von diesem Protektor und Kenner der Astronomie zu Hyeres erbauten Sternwarte , die mit mehreren vortrefflichen englischen Instrumenten ausgerüstet wurde, war es wo er sich zuerst mit der beobachtenden Astronomie genauer bekannt machte. In Gesellschaft dieses Fürsten und des Freyherr von Zach machte er zu dieser Zeit eine Reise nach Italien, wo er die berühmtesten Sternwarten dieses Landes besuchte. Bald nach seiner zurückkunft wurde er von dem ehemaligen Direktor der Sternwarte, Saint Jaques des Silvabelle , und dem Adjunkt Mr. Bernard eingeladen die Sternwarte zu beziehen, um sich unter Anleitung jener würdigen Gelehrten ganz ungehindert mit Astronomie beschäftigen zu können. [...]
Quelle: Franz Xaver von Zach, Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmels-Kunde, Band 21.
Verfasser: Rudolf Wolf
Archivale: Kurzbiographie
Umfang: 5 S.
Datum: undatiert
Archiv-Signatur: Astr.-NL-4.34