You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1332106
Title (deu)
Minerva, Juno, Venus im Frankreich des 15. Jahrhunderts
die Darstellungsweise antiker Göttinnen in Boccaccios Des cleres et nobles femmes
Author
Sophie Dieberger
Adviser
Michael Viktor Schwarz
Assessor
Michael Viktor Schwarz
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung antiker Göttinnen in französischen Handschriften des 15. Jahrhunderts, konkret in illuminierten Manuskripten, die Giovanni Boccaccios De claris mulieribus in Form einer französischen Übersetzung (Des cleres et nobles femmes) beinhalten. Bei diesem Text handelt es sich um eine Biographiensammlung berühmter Frauen der Antike bis hin zu Zeitgenossinnen des Autors. Zu diesen zählen auch sieben Göttinnen des griechisch-römischen Pantheons. Im Laufe des 15. Jahrhunderts sind insgesamt elf illuminierte Cleres femmes-Handschriften mehrheitlich in Paris entstanden. Obwohl es sich eigentlich um einen italienischen Text handelt, wurde er erstmals in Frankreich ausführlich illuminiert, dementsprechend gab es keine konkreten Bildvorlagen und neue Darstellungsweisen für die Cleres femmes mussten gesucht werden. Die erste mit Miniaturen versehene Handschrift entstand bereits 1401/1402, die letzte gegen Ende des Jahrhunderts. Im Zuge dieser Arbeit werden die Miniaturen beschrieben und miteinander verglichen. Dabei werden auch Illuminationen von Göttinnen anderer Handschriften herangezogen, um darzulegen, wie diese mythologischen Figuren inszeniert sind. Es wird gezeigt, welche Aspekte der Göttinnen als bildwürdig erachtet wurden und welche Aussagen sich dadurch über die Dargestellten ergeben. Es wird untersucht, wie die bildliche Bewertung dieser nicht-christlichen Gestalten ausfällt. Dies geschieht in enger Zusammenschau mit dem Text. Es interessiert besonders, ob und wie die Göttlichkeit der Protagonistinnen ins Bild gesetzt ist. Auf den ersten Blick erscheinen die Göttinnen wie Edelfrauen des 15. Jahrhunderts. Doch auf den zweiten Blick sind vornehmlich zwei Phänomene auffällig: die Adaption von Elementen der christlichen Ikonographie beziehungsweise das Aufgreifen von Idoldarstellungen. Zudem konnte der Einsatz der sog. Planetenkindertradition sowie die Aneignung allegorischer Darstellungen festgestellt werden. Es zeigt sich, dass sich im Laufe des Jahrhunderts kein einheitliches Darstellungsschema für diesen Text entwickelt hat, stattdessen konnte herausgearbeitet werden, dass drei verschiedene Modi für die Wiedergabe der Göttinnen entstanden sind. Die erste Kategorie zeichnet sich dadurch aus, dass die Göttinnen christianisiert werden. Die zweite Kategorie setzt die pagane Göttlichkeit der Protagonistinnen ins Bild, indem sie wie Idole auf eine Säule gesetzt werden. In der dritten Kategorie verwandeln sich die Göttinnen in Allegorien, die Darstellung ihrer nicht-menschlichen Herkunft spielt keine Rolle.
Keywords (deu)
Giovanni BoccaccioDe claris mulieribusCleres femmesfranzösische BuchmalereiFrankreich15. JahrhundertAntikeGöttinnen
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1332106
rdau:P60550 (deu)
138 Seiten : Illustrationen
Number of pages
143
Members (1)
Title (deu)
Minerva, Juno, Venus im Frankreich des 15. Jahrhunderts
die Darstellungsweise antiker Göttinnen in Boccaccios Des cleres et nobles femmes
Author
Sophie Dieberger
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung antiker Göttinnen in französischen Handschriften des 15. Jahrhunderts, konkret in illuminierten Manuskripten, die Giovanni Boccaccios De claris mulieribus in Form einer französischen Übersetzung (Des cleres et nobles femmes) beinhalten. Bei diesem Text handelt es sich um eine Biographiensammlung berühmter Frauen der Antike bis hin zu Zeitgenossinnen des Autors. Zu diesen zählen auch sieben Göttinnen des griechisch-römischen Pantheons. Im Laufe des 15. Jahrhunderts sind insgesamt elf illuminierte Cleres femmes-Handschriften mehrheitlich in Paris entstanden. Obwohl es sich eigentlich um einen italienischen Text handelt, wurde er erstmals in Frankreich ausführlich illuminiert, dementsprechend gab es keine konkreten Bildvorlagen und neue Darstellungsweisen für die Cleres femmes mussten gesucht werden. Die erste mit Miniaturen versehene Handschrift entstand bereits 1401/1402, die letzte gegen Ende des Jahrhunderts. Im Zuge dieser Arbeit werden die Miniaturen beschrieben und miteinander verglichen. Dabei werden auch Illuminationen von Göttinnen anderer Handschriften herangezogen, um darzulegen, wie diese mythologischen Figuren inszeniert sind. Es wird gezeigt, welche Aspekte der Göttinnen als bildwürdig erachtet wurden und welche Aussagen sich dadurch über die Dargestellten ergeben. Es wird untersucht, wie die bildliche Bewertung dieser nicht-christlichen Gestalten ausfällt. Dies geschieht in enger Zusammenschau mit dem Text. Es interessiert besonders, ob und wie die Göttlichkeit der Protagonistinnen ins Bild gesetzt ist. Auf den ersten Blick erscheinen die Göttinnen wie Edelfrauen des 15. Jahrhunderts. Doch auf den zweiten Blick sind vornehmlich zwei Phänomene auffällig: die Adaption von Elementen der christlichen Ikonographie beziehungsweise das Aufgreifen von Idoldarstellungen. Zudem konnte der Einsatz der sog. Planetenkindertradition sowie die Aneignung allegorischer Darstellungen festgestellt werden. Es zeigt sich, dass sich im Laufe des Jahrhunderts kein einheitliches Darstellungsschema für diesen Text entwickelt hat, stattdessen konnte herausgearbeitet werden, dass drei verschiedene Modi für die Wiedergabe der Göttinnen entstanden sind. Die erste Kategorie zeichnet sich dadurch aus, dass die Göttinnen christianisiert werden. Die zweite Kategorie setzt die pagane Göttlichkeit der Protagonistinnen ins Bild, indem sie wie Idole auf eine Säule gesetzt werden. In der dritten Kategorie verwandeln sich die Göttinnen in Allegorien, die Darstellung ihrer nicht-menschlichen Herkunft spielt keine Rolle.
Keywords (deu)
Giovanni BoccaccioDe claris mulieribusCleres femmesfranzösische BuchmalereiFrankreich15. JahrhundertAntikeGöttinnen
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1332107
Number of pages
143