Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Wissen, das in Zusammenhang mit Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit über Frauen der Mehrheitswelt transportiert wird. Dabei wendet sie sich dem österreichischen Kontext zu. Als Untersuchungsmaterial identifiziert sie die Weltnachrichten, die von der Austrian Development Agency veröffentlicht werden. Auf dieses Untersuchungsmaterial blickt sie durch eine diskurstheoretische Brille, die bei Michel Foucault ansetzt. Daran anschließend nimmt sie den Entwicklungsdiskurs in den Blick. Dafür zieht sie den Ansatz des Post-Development und Arbeiten von Aram Ziai heran. In Folge eröffnet sie diskurstheoretische Perspektiven auf Geschlecht, wobei die Aufmerksamkeit auf Judith Butlers fällt. Sodann befragt sie den Post-Development Ansatz und Arbeiten von Ziai nach der diskursiven Konstruktion der Frauen der Mehrheitswelt. Diese Befragung führt sie zu Chandra Talpade Mohanty. Als Methode wendet die vorliegende Arbeit die kritische Diskursanalyse an. Auf Basis der Analyse stellt sie fest, dass das in den Weltnachrichten transportierte Wissen vom Entwicklungsdiskurs geprägt ist. Frauen der Mehrheitswelt werden hier als Gruppe definiert, die von Männern der Mehrheitswelt zu unterscheiden ist, die eine hohe innere Uniformität aufweist und die bis zu einem gewissen Grad auch von westlichen Frauen abgegrenzt werden kann. Eine weitere Charakterisierung erfolgt über zentrale Aussagen der untersuchten Beiträge. Aussagen, die Probleme der Frauen der Mehrheitswelt adressieren, zeichnen sie als benachteiligte und unterdrückte Gruppe. Aussagen, die Lösungsvorschläge unterbreiten, portraitieren die Frauen der Mehrheitswelt als defizitäre Gruppe. Aussagen über die Tätigkeiten der Frauen der Mehrheitswelt präsentieren sie schließlich als förderwürdig. Zusammengefasst erscheinen Frauen der Mehrheitswelt als die Triebfedern der Entwicklung, die es zu aktivieren gilt.