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Albinos / Hexerei / kritische Diskursanalyse / Tansania / Online-Zeitungen
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Bernadette Angela Marksteiner
Der Diskurs über „Witchcraft“ in tanzanischen Online-Zeitungen – eine kritische Anlayse
Albinos / Hexerei / kritische Diskursanalyse / Tansania / Online-Zeitungen
In der vorliegenden Arbeit habe ich am Beispiel zweier tanzanischer Online-Tageszeitungen den Diskurs über Albinomorde analysiert. Albinos sind Menschen, die aufgrund einer Pigmenterkrankung weiße Haut und Haare haben. Seit 2007 werden in Tanzania, insbesondere im Nordwesten – in der Region um den Viktoriasee –, Albinos getötet, weil eine hohe Nachfrage nach ihren Körperteilen herrscht, da diese zu Reichtum und Glück führen sollen.
In meiner Arbeit zeige ich auf, wie im medialen Diskurs über dieses Phänomen berichtet und diskutiert wird. Welche Erklärungen gibt es für die Morde? Welche Themen stehen im Diskurs im Vordergrund und welche Themen werden gemieden oder gar nicht erwähnt? Welche verschiedenen Akteur_innen kommen zu Wort?
Da die Morde an den Albinos sehr eng im Zusammenhang mit dem Witchcraft-Glauben stehen, habe ich mich im ersten Teil mit wissenschaftlichen Arbeiten zu dieser Thematik auseinandergesetzt, um einen Einblick in die Welt der magischen Mächte und dazugehörende Weltbilder und Denkweisen zu bekommen. Außerdem muss Witchcraft in seinen historischen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kontexten betrachtet werden, weshalb ich auf bedeutende tanzanische Entwicklungen in diesen Bereichen eingehe.
Die von mir angewandte Methode ist die „Kritische Diskursanalyse“ von Jäger, deren Vorteil darin liegt, dass vorrangig nicht nur linguistische Aspekte des Diskurses berücksichtigt werden sondern vor allem auch inhaltliche und semiotische. Verglichen wurde der Diskurs in zwei tanzanischen Online-Zeitungen, eine in englischer Sprache – Daily News – und eine auf Kiswahili – HabariLeo – in einem Zeitraum von elf Monaten – Februar bis Dezember 2009.
Für die Analyse ergab sich eine Gliederung in zwei Teile. Im ersten Teil hebe ich wichtige diskursive Ereignisse hervor, die sich in diesen elf Monaten ereignet haben und im zweiten Teil zeige ich die wichtigsten Akteur_innen, die am Diskurs beteiligt waren und dessen Struktur am stärksten beeinflussten, auf.
Dabei hat sich herausgestellt, dass weit verbreitete Konzepte von „Modernität, Fortschritt und Entwicklung“ einen sehr starken Einfluss auf die Formierung des medialen Diskurses haben. Die sich leicht veränderbaren und hinter diesen Begriffen liegenden Vorannahmen bestimmen, wie und was über Witchcraft und Albinomorde berichtet wird und was im Kampf gegen diese unternommen werden müsse. Außerdem spiegeln sie eine Sichtweise wider, bei der „die“ westliche Kultur, Denkweisen und Handlungsmuster auf eine höhere, von Tanzania noch nicht erreichte, Ebene gehoben werden.
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