You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1248793
Title (deu)
Der Weg zur Freiheit
eine sozio-historische Betrachtung des Wiener Aktionismus
Author
Anita Winkler
Adviser
Franz Eder
Assessor
Franz Eder
Abstract (deu)
Der Wiener Aktionismus (WA) nimmt bislang in der öffentlichen Debatte eine ambivalente Position ein. Das 2007 eröffnete Nitsch-Museum in Mistelbach sowie die Verleihungen des „Großen Österreichischen Staatspreis“ an Brus 1997 und Nitsch 2005 entfachten aufs Neue die Auseinandersetzung mit dieser Kunstströmung. Gerade die öffentliche Anerkennung der ehemals kriminalisierten und pathologisierten Aktionskünstler werfen Fragen zum WA der 60er Jahre auf. Im Österreich geführten Kunstdiskurs wurde dem WA seit den 90er Jahren vermehrt Beachtung geschenkt, wie sich an den zunehmenden Ausstellungstätigkeiten seit diesen Jahren zeigt. Doch die Auseinandersetzung mit den vormals Kriminellen sowie das Vorhaben der Aktionisten, die Grenzen zwischen Kunst und Realität aufheben zu wollen, aus dem ein gesellschaftskritisches aktionspolitisches Programm resultierte, bleibt in der öffentlichen Diskussion ein marginal abgehandeltes Thema. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird der WA in einem sozio-historischen Kontext diskutiert, wobei die Kunstrichtung als sozialkritisches Phänomen der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts herausgestellt und mit der Frage nach ‚Befreiungsstrategien’, die sich in ihren Aussagen und ihrem Handeln manifestierten, spezifiziert. Die grundlegenden Fragen lauten dahingehend: Wie sahen die Befreiungsstrategien der Aktionisten aus? Wovon wollten sie sich befreien? Das zeitgenössische gesellschaftskritische Verständnis von Studierendenbewegungen und Kunstströmungen wird im Kontext der 68er-Bewegung betrachtet, wonach den WA-Künstlern ihre Position eines anarchisch gedachten Vorgehens zugestanden werden kann. In der methodischen Aufbereitung werden die Wissenssoziologische Diskursanalyse von Reiner Keller und die Inhaltsanalyse von Philipp Mayring herangezogen. In Anlehnung an Mayring werden schriftliche Aussagen der Aktionisten interextuell-hermeneutisch in einer ‚weiten Kontextanalyse’ erschlossen, zudem wird das Handeln der Aktionisten vor dem Hintergrund eines zeitgenössischen, sozio-politischen Österreichs analysiert. Auf der Basis von Interaktionen werden AkteurInnen sichtbar sowie ein willentliches Handeln, das auf die Befreiung von restriktiven Strukturen abzielte.
Keywords (deu)
Wiener Aktionismus68er-Bewegung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1248793
rdau:P60550 (deu)
145 S.
Number of pages
150
Members (1)
Title (deu)
Der Weg zur Freiheit
eine sozio-historische Betrachtung des Wiener Aktionismus
Author
Anita Winkler
Abstract (deu)
Der Wiener Aktionismus (WA) nimmt bislang in der öffentlichen Debatte eine ambivalente Position ein. Das 2007 eröffnete Nitsch-Museum in Mistelbach sowie die Verleihungen des „Großen Österreichischen Staatspreis“ an Brus 1997 und Nitsch 2005 entfachten aufs Neue die Auseinandersetzung mit dieser Kunstströmung. Gerade die öffentliche Anerkennung der ehemals kriminalisierten und pathologisierten Aktionskünstler werfen Fragen zum WA der 60er Jahre auf. Im Österreich geführten Kunstdiskurs wurde dem WA seit den 90er Jahren vermehrt Beachtung geschenkt, wie sich an den zunehmenden Ausstellungstätigkeiten seit diesen Jahren zeigt. Doch die Auseinandersetzung mit den vormals Kriminellen sowie das Vorhaben der Aktionisten, die Grenzen zwischen Kunst und Realität aufheben zu wollen, aus dem ein gesellschaftskritisches aktionspolitisches Programm resultierte, bleibt in der öffentlichen Diskussion ein marginal abgehandeltes Thema. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird der WA in einem sozio-historischen Kontext diskutiert, wobei die Kunstrichtung als sozialkritisches Phänomen der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts herausgestellt und mit der Frage nach ‚Befreiungsstrategien’, die sich in ihren Aussagen und ihrem Handeln manifestierten, spezifiziert. Die grundlegenden Fragen lauten dahingehend: Wie sahen die Befreiungsstrategien der Aktionisten aus? Wovon wollten sie sich befreien? Das zeitgenössische gesellschaftskritische Verständnis von Studierendenbewegungen und Kunstströmungen wird im Kontext der 68er-Bewegung betrachtet, wonach den WA-Künstlern ihre Position eines anarchisch gedachten Vorgehens zugestanden werden kann. In der methodischen Aufbereitung werden die Wissenssoziologische Diskursanalyse von Reiner Keller und die Inhaltsanalyse von Philipp Mayring herangezogen. In Anlehnung an Mayring werden schriftliche Aussagen der Aktionisten interextuell-hermeneutisch in einer ‚weiten Kontextanalyse’ erschlossen, zudem wird das Handeln der Aktionisten vor dem Hintergrund eines zeitgenössischen, sozio-politischen Österreichs analysiert. Auf der Basis von Interaktionen werden AkteurInnen sichtbar sowie ein willentliches Handeln, das auf die Befreiung von restriktiven Strukturen abzielte.
Keywords (deu)
Wiener Aktionismus68er-Bewegung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1248794
Number of pages
150