Die Wettbewerbe der Akademie der bildenden Künste Wien zur Zeit van Schuppens sind besonders unter stilistischem Aspekt in jüngster Zeit mehrmals aufgearbeitet worden. Die
biblischen Preisthemen aus dem Alten Testament für die Malerei und die vorwiegend mythologischen Themen für Bildhauerei fanden in der Literatur jedoch keine Hinterfragung auf ihre Funktion im zeitgeschichtlichen Kontext. Dieser Thematik stellt sich die vorliegende
Arbeit.
Die Wettbewerbsthemen der Wiener Akademie und der Akademien von Paris und Berlin werden vergleichend untersucht. Dabei steht die Funktion der Preisthemen bezüglich ihrer
Rolle bei der Realisierung der Zielsetzungen der jeweiligen Akademie im Mittelpunkt des Interesses.
Das Modell der Pariser Akademie der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts galt in Europa in nationaler und ökonomischer Hinsicht als Erfolgsmodell einer absolutistischen Herrschaft.
Dieses, im Wettstreit mit Rom und eng mit der historischen Situation des Landes verbundene Akademiekonzept, das ein Wettbewerbssystem entwickelt hatte, das die „akademische Kunst“ fördern und repräsentieren sollte, wurde in Berlin und in Wien mit weniger Erfolg kopiert.
Die Preisthemen unterschieden sich jedoch sowohl in Berlin als auch in Wien erheblich von Paris. Während in Paris die selben Themen für Malerei und Bildhauerei in chronologischer
Reihenfolge aus dem Alten Testament gewählt wurden, waren die Preisthemen in Berlin, wiederum der historischen Situation entsprechend, fast durchgängig offen herrscherbezogen.
Aus dem hohen Stellenwert der Preisvergabe in Wien und dem insgesamt herrscherbezogenen Charakter der Kunst im Umfeld des Kaiserhauses kann geschlossen werden, dass die von Paris und Berlin abweichende Themenwahl nicht beliebig war. Leider gibt es kaum Quellen zum Beleg dieser Hypothese. Aus der Analyse der gestellten Themen in Zusammenschau mit der jeweils aktuellen historischen Situation lassen sich jedoch häufig Bezüge zum Herrscher
oder zum Zeitgeschehen herstellen. In den ersten drei Jahren der Preisvergabe und dann wieder von 1737 – 1741 ist zudem ein Bezug der Themen für Malerei und Bildhauerei
untereinander festzustellen, der im letzten Jahr unter van Schuppens Leitung erstmals klar gegeben ist. In diesem Jahr wird auch der Herrscherbezug offen angesprochen.
Insgesamt lässt sich jedoch keine Systematik bei der Themenwahl, also kein durchgängiges Themenkonzept, quellenmäßig belegbar herauskristallisieren.
Die Wettbewerbe der Akademie der bildenden Künste Wien zur Zeit van Schuppens sind besonders unter stilistischem Aspekt in jüngster Zeit mehrmals aufgearbeitet worden. Die
biblischen Preisthemen aus dem Alten Testament für die Malerei und die vorwiegend mythologischen Themen für Bildhauerei fanden in der Literatur jedoch keine Hinterfragung auf ihre Funktion im zeitgeschichtlichen Kontext. Dieser Thematik stellt sich die vorliegende
Arbeit.
Die Wettbewerbsthemen der Wiener Akademie und der Akademien von Paris und Berlin werden vergleichend untersucht. Dabei steht die Funktion der Preisthemen bezüglich ihrer
Rolle bei der Realisierung der Zielsetzungen der jeweiligen Akademie im Mittelpunkt des Interesses.
Das Modell der Pariser Akademie der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts galt in Europa in nationaler und ökonomischer Hinsicht als Erfolgsmodell einer absolutistischen Herrschaft.
Dieses, im Wettstreit mit Rom und eng mit der historischen Situation des Landes verbundene Akademiekonzept, das ein Wettbewerbssystem entwickelt hatte, das die „akademische Kunst“ fördern und repräsentieren sollte, wurde in Berlin und in Wien mit weniger Erfolg kopiert.
Die Preisthemen unterschieden sich jedoch sowohl in Berlin als auch in Wien erheblich von Paris. Während in Paris die selben Themen für Malerei und Bildhauerei in chronologischer
Reihenfolge aus dem Alten Testament gewählt wurden, waren die Preisthemen in Berlin, wiederum der historischen Situation entsprechend, fast durchgängig offen herrscherbezogen.
Aus dem hohen Stellenwert der Preisvergabe in Wien und dem insgesamt herrscherbezogenen Charakter der Kunst im Umfeld des Kaiserhauses kann geschlossen werden, dass die von Paris und Berlin abweichende Themenwahl nicht beliebig war. Leider gibt es kaum Quellen zum Beleg dieser Hypothese. Aus der Analyse der gestellten Themen in Zusammenschau mit der jeweils aktuellen historischen Situation lassen sich jedoch häufig Bezüge zum Herrscher
oder zum Zeitgeschehen herstellen. In den ersten drei Jahren der Preisvergabe und dann wieder von 1737 – 1741 ist zudem ein Bezug der Themen für Malerei und Bildhauerei
untereinander festzustellen, der im letzten Jahr unter van Schuppens Leitung erstmals klar gegeben ist. In diesem Jahr wird auch der Herrscherbezug offen angesprochen.
Insgesamt lässt sich jedoch keine Systematik bei der Themenwahl, also kein durchgängiges Themenkonzept, quellenmäßig belegbar herauskristallisieren.