Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit „Hans Hoffmann-Ybbs, Aspekte im Grafischen Oeuvre“ zeigt die Vielschichtigkeit fantasievollen Gestaltens innerhalb des grafischen Oeuvres dieses Künstlers auf.
Hans Hoffmann-Ybbs kam am 01.01.1928 in Ybbs an der Donau/ Niederösterreich zur Welt. Nach seiner Ausbildung an der Grafischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien übersiedelte er nach Wels in Oberösterreich und begann zunächst als Grafiker zu arbeiten. Er entschloss sich jedoch sehr bald, als bildender Künstler tätig zu werden. In Charlotte Buck-Rachette (1908-2006) traf er Anfang der 50iger Jahre seine Lebenspartnerin. Mit der Übersiedelung nach Schloss Parz bei Grieskirchen im Jahre 1962 begann ein neuer und entscheidender Lebensabschnitt für den Künstler. Das Schloss blieb bis zu seinem Tod am 30.08.2005 seine Wohn- und Wirkungsstätte.
Die Grafiken von Hoffmann-Ybbs spiegeln den fantasievollen Reichtum seiner Vorstellungswelt wieder. Sie war durch mehrere Faktoren und Ereignisse beeinflusst worden. Der Künstler hatte seit frühester Kindheit mit Freude und aufmerksamen Blick Fauna und Flora studiert. Die Fantasie war seine bedeutendste Kraft im schöpferischen Gestaltungsprozess. Hierin liegen die Gründe, warum zunächst der Begriff der Fantasie in seiner vielfältigen philosophischen Rezeptionsgeschichte und Bedeutung thematisiert wird. Der theoretischen Abhandlung über fantasievolle Gestaltungsprinzipien (Capriccio, Grotteske, Drôlerie und Karikatur) folgen Kapitel zu den Themen „Mischwesen“, „Fabelvölker“ und „Monstra-Darstellungen“. Im Sinne eines die Gestalt verändernden Prozesses wird auch der Begriff der Metamorphose und seine Bedeutung für die Kunst besprochen.
Anhand der bildvergleichenden Gegenüberstellungen (16.-20. Jahrhundert) wird gezeigt, dass die Gestaltungsprinzipien, die den Figuren und Bildthemen in den Grafiken von Hoffmann-Ybbs zugrunde liegen, nicht neu und voraussetzungslos sind. Sie zeigen entweder Ähnlichkeiten in der Umsetzung von fantasievollen Figuren und Bildthemen, oder eine konkretere Abhängigkeit von Vorlagen oder künstlerischen Vorgängern (z.B. Picasso).