Abstract (deu)
Um wettbewerbsfähig zu bleiben ist es für ein Unternehmen, in den heutigen hochkompetitiven freien Marktwirtschaften, extrem wichtig geworden seine Konkurrenten genauestens zu kennen. Eine immer beliebter werdende Unternehmenspraxis welche hier eingreift, indem sie hilft das wettbewerbliche Umfeld eines Unternehmens zu beobachten, ist Competitive Intelligence (CI). CI scheint besonders in den USA sowie in großen asiatischen und europäischen Wirtschaften, wie etwa China, Japan, Frankreich und Deutschland, beliebt zu sein. Obwohl länderspezifische CI Studien in den zuvor genannten Ländern ziemlich umfangreich verfügbar sind, existiert kaum Literatur hinsichtlich solcher Aktivitäten in Ländern in denen CI noch nicht so weit verbreitet und entwickelt ist.
Diese Diplomarbeit versucht diese Lücke in der vorhandenen Literatur zu schließen, indem die CI-Praktiken von Unternehmen eines kleinen europäischen Landes, nämlich Österreich, untersucht werden. Dies geschieht mithilfe der (a) Entwicklung einer CI Definition, welche auf einer umfangreichen Literaturübersicht basiert sowie durch die (b) Durchführung einer explorativen Untersuchung hinsichtlich der CI Aktivitäten von 15 österreichischen Unternehmen.
Basierend auf der Literaturrecherche wird, im Rahmen dieser Diplomarbeit, CI wie folgt definiert:
“Als Prozess kann CI als die kontinuierliche, systematische, legale und ethische Art und Weise in der ein Unternehmen seine interne sowie externe Umwelt, und hierbei im Speziellen die kompetitiven Aspekte, scannt, öffentlich verfügbare Informationen sammelt und analysiert, und im letzten Schritt diese weiterverarbeitete Information benutzt um die operative sowie strategische Entscheidungsfindung zu unterstützen, definiert werden. CI als Produkt kann als das finale Endergebnis des gesamten CI Prozesses definiert werden. Somit kann CI auch als die mit Informationen untermauerte Grundlage, welche Manager bei deren Entscheidungsfindung unterstützt, bezeichnet werden.”
Im Rahmen der Untersuchung von Themen wie der Vertrautheit der österreichischen CI Fachleute mit dem CI Begriff, dem organisatorischen CI Setup (z.B. für CI verantwortliche Abteilungen, Anzahl der CI Mitarbeiter, CI Budget, usw.) und dem CI Prozessablauf (z.B. CI Prozessstufen, Weitergabe von CI, usw.), wurde die unerfahrene Herangehensweise an CI in österreichischen Unternehmen offenbart. Dies mag zum Teil sicherlich in der Neuheit des Themas begründet sein.
Die anfängliche Literaturrecherche hat zudem eine weitere Lücke in der vorhandenen CI Literatur zum Vorschein gebracht, wobei diese Diplomarbeit einen Teil dazu beitragen soll, diese zu schließen. Hierbei handelt es sich um das Thema CI Wertbestimmung. In der aktuellen akademischen Literatur wurden bereits einige weniger erfolgreiche Versuche unternommen um diese Lücke zu schließen. Deshalb müssen CI Fachkräfte weiterhin mit der Herausforderung leben, ihre Arbeit zu rechtfertigen ohne die Möglichkeit zu haben das Endresultat ihrer Tätigkeit quantifizieren zu können. Das Thema der CI Wertbestimmung sowie verwandte Themen wurden deshalb ebenso, sowohl im Rahmen der Literaturübersicht als auch in der empirischen Studie beleuchtet.