Abstract (deu)
Die alternde Bevölkerung, der Anstieg von Gesundheitsrisiken und chronischen Krankheiten bestimmen das Gesundheitssystem unserer Zeit. Würden Gesundheitsrisiken früher erkannt werden und Ressourcen rechtzeitig aufgebaut werden, könnte vielen Krankheiten vorgebeugt werden. Gesundheitsförderung zielt darauf ab, die Gesundheitsressourcen von Individuen, Gruppen und Lebenswelten zu verstärken, damit diese ein Höchstmaß an physischem, seelischem und sozialem Wohlbefinden erlangen.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen sind seit mehr als 120 Jahren fester Bestandteil des österreichischen Gesundheitssystems. Ihr Hauptaufgabenbereich liegt in der Behandlung und Kuration von Krankheiten. Seit 1992 ist auch die Gesundheitsförderung Teil ihres Aufgabenspektrums.
Wie ist die Einführung der Gesundheitsförderung in die gesetzliche Krankenversicherung vonstatten gegangen? Wie haben die Krankenversicherungen, die üblicherweise zu pathogenen Krankenbehandlungssektor gezählt werden und nicht zum salutogenetischorientierten Gesundheitssystem, auf diese Neuerungen reagiert? Die Forschungsfragen wurden in der vorliegenden Arbeit mit Hilfe einer sozialwissenschaftlichen Literaturanalyse und qualitativen ExpertInneninterviews mit den VertreterInnen der gesetzlichen Krankenversicherungen bearbeitet.