Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit materialbezogenen archäologischen Fragestellungen, die mit Hilfe von modernen geowissenschaftlichen analytischen Methoden wie etwa XRF, ICP-MS, XRD, EPMA, SEM und Raman Spektroskopie bearbeitet wurden. Antike Keramiken verschiedener kulturhistorischer Gegebenheiten wurden hinsichtlich ihrer Herkunft sowie ihrer spezifischen Herstellungsverfahren untersucht. Die auf naturwissenschaftlicher Basis gewonnenen Informationen sind erforderlich für weitere archäologische Forschungen und ermöglichen überhaupt erst einen fundierten Einblick in die Entwicklung von frühen Gesellschaftssystemen, deren Gewohnheiten sowie deren Interaktion mit anderen Kulturen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen bronzezeitliche Artefakte, die sowohl aus Ausgrabungen in Zypern als auch Ägypten und anderen Ländern des Mittelmeerraumes stammen. Die „multi-analytische“ Herangehensweise ermöglichte es nicht nur, die Herkunftsorte der einzelnen Keramiken zu bestimmen, sondern darüber hinaus auch viele wichtige Aussagen über die physiko-chemischen Eigenschaften von Keramiken, ihre Herstellungstechnik, über Phasen-Transformationen während des keramischen Brandes und Veränderungen durch jahrtausendelange Bodenlagerung zu treffen. Gesamt- und Mineral-Chemismus sowie mikrotexturelle, mikromorphologische, petrologische, geologische und paläozoologische Informationen wurden herangezogen, um die verwendeten Ausgangsmaterialien sowie die Art der Aufbereitung dieser, naturwissenschaftlich einordnen zu können. Neben dieser Zuordnung von Keramiken zu bestimmten Rohmaterialien, aus denen sie gefertigt wurden sowie deren regionale Einschränkung, war es durch Spezifizierung der Herstellungstechnologien möglich, reichlich neue Erkenntnisse über die Fertigkeiten von Töpfern der späten Bronzezeit zu erfahren. Auch wenig untersuchte mineralogische, geochemische und mikrotexturelle Veränderung, die vor allem während des keramischen Brandes stattfinden und deren Auswirkungen entscheidend das keramische Gefüge prägen, werden in dieser Arbeit aufgezeigt.

The present PhD thesis concerns material-related archaeological interests that were approached using combined, state of the art, geoscientific analytical methods like XRF, ICP-MS, XRD, EPMA, SEM and Raman Spectroscopy. Ancient ceramics from different cultural backgrounds were investigated in order to reveal their origin as well as their specific manufacturing techniques. This provides necessary base information for further archaeological contemplations and allows getting new insights into ancient societies, their development, their habits and their interaction with other cultures. The main issue was the detailed analysis of Bronze Age ceramics excavated in Cyprus as well as Egypt and other Mediterranean countries. With the use of an integrated methodological approach, it was possible to gain sufficient evidence for revealing the provenance of the study materials and additionally to examine physical and chemical characteristics of the ceramics, their manufacturing procedures, changes during ceramic firing and alterations during the post-depositional stage. Evidence from bulk- and mineral chemistry as well as from microstructural, micromorphological, petrological, geological and palaeozoological observations provided the required information to identify the used source materials and the way these were prepared and conditioned for pottery production. Besides these assignments of ceramic products to distinct source materials and certain production centres respectively, it was possible to get new insights into the knowledge and skills of Bronze Age potters by elucidating ceramic manufacturing technologies. Moreover, new aspects of mineralogical, geochemical and microtextural processes and transformations that take place during the ceramic manufacturing procedure (mainly during the firing) and their effects to the ceramic fabric are presented in the thesis.