ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE! --
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr Wien eine nachhaltige städtebauliche Erweiterung. Neue Stadtteile entstanden und existente Stadtteile wurden berichtigt. Die in jener Zeit geplanten und errichteten Bauwerke des Ateliers der Brüder Drexler prägen bis heute das Wiener Stadtbild. Die Hauptschaffenszeit von Anton und Josef Drexler in Wien währte zwischen 1887 und 1912. Die Bewahrung der originären Baukunst der Brüder Drexler ist heute gefährdet, weil ein Großteil der Objekte nicht unter Denkmalschutz ste-hen. Mitursache ist zweifellos die fehlende Aufarbeitung dieser Bauwerke. Unsachgemäße Dachausbauten und inadäquater Fenstertausch verursachen erheblichen Schaden. Die nichtvorhandene Beforschung und wenig gesicherte Dokumentation erschwert künftige Wiederherstellungsarbeiten erheblich bzw. macht sie vollständig unmöglich.
Die in dieser Arbeit generierten Daten haben ihren Ursprung in dem von Anton Drexler erstellten Werkverzeichnis, in Urkunden und Briefen und weiteren Archivalien. Bauzeit-schriften der Jahrhundertwende und Unterlagen aus dem Planarchiv der MA 37 ergänzen die Begehung und Beforschung der Objekte vor Ort. In der vorliegenden Arbeit werden 37 Wiener Miet- und Geschäftshäuser, die von Anton und Josef Drexler geplant und errichtet wurden, analysiert und bewertet.
Als Resultat lassen sich fünf stilistische Ausdrucksweisen isolieren, die die architektonische Diktion der Architekten Drexler auf dem Gebiet des Miet- und Geschäftshausbaues sichtbar machen: 1) Strenghistoristische Phase, 2) späthistoristische Phase, 3) sezessionisti-sche Phase, 4) spätsezessionistische Phase und 5) Phase des Reduktions-/Reformstils mit süddeutschen Heimatstilelementen.
Künstlerisch haben die Drexler Brüder neben der innovativen Verarbeitung sezessionisti-scher Strömungen die moderne Strömung eines „Neubiedermeier“ zum Teil auf hohem baukünstlerischen Niveau umgesetzt. Technisch verwenden ihre Bauten die modernsten Baustoffe der Zeit. Die Grundrisse gehorchen einer stringenten und überlegten Rationali-tät. Die beachtliche Architektur ist auf die Ausbildung durch hervorragende Lehrer wie Theophil Hansen an der Akademie für Bildende Künste, auf den Einsatz raffinierter Detaillösungen des Kunsthandwerks der Wiener Werkstätte sowie auf die konsequente Auseinandersetzung mit und Integration von Elementen der Otto-Wagner-Schule zurückzuführen.
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr Wien eine nachhaltige städtebauliche Erweiterung. Neue Stadtteile entstanden und existente Stadtteile wurden berichtigt. Die in jener Zeit geplanten und errichteten Bauwerke des Ateliers der Brüder Drexler prägen bis heute das Wiener Stadtbild. Die Hauptschaffenszeit von Anton und Josef Drexler in Wien währte zwischen 1887 und 1912. Die Bewahrung der originären Baukunst der Brüder Drexler ist heute gefährdet, weil ein Großteil der Objekte nicht unter Denkmalschutz ste-hen. Mitursache ist zweifellos die fehlende Aufarbeitung dieser Bauwerke. Unsachgemäße Dachausbauten und inadäquater Fenstertausch verursachen erheblichen Schaden. Die nichtvorhandene Beforschung und wenig gesicherte Dokumentation erschwert künftige Wiederherstellungsarbeiten erheblich bzw. macht sie vollständig unmöglich.
Die in dieser Arbeit generierten Daten haben ihren Ursprung in dem von Anton Drexler erstellten Werkverzeichnis, in Urkunden und Briefen und weiteren Archivalien. Bauzeit-schriften der Jahrhundertwende und Unterlagen aus dem Planarchiv der MA 37 ergänzen die Begehung und Beforschung der Objekte vor Ort. In der vorliegenden Arbeit werden 37 Wiener Miet- und Geschäftshäuser, die von Anton und Josef Drexler geplant und errichtet wurden, analysiert und bewertet.
Als Resultat lassen sich fünf stilistische Ausdrucksweisen isolieren, die die architektonische Diktion der Architekten Drexler auf dem Gebiet des Miet- und Geschäftshausbaues sichtbar machen: 1) Strenghistoristische Phase, 2) späthistoristische Phase, 3) sezessionisti-sche Phase, 4) spätsezessionistische Phase und 5) Phase des Reduktions-/Reformstils mit süddeutschen Heimatstilelementen.
Künstlerisch haben die Drexler Brüder neben der innovativen Verarbeitung sezessionisti-scher Strömungen die moderne Strömung eines „Neubiedermeier“ zum Teil auf hohem baukünstlerischen Niveau umgesetzt. Technisch verwenden ihre Bauten die modernsten Baustoffe der Zeit. Die Grundrisse gehorchen einer stringenten und überlegten Rationali-tät. Die beachtliche Architektur ist auf die Ausbildung durch hervorragende Lehrer wie Theophil Hansen an der Akademie für Bildende Künste, auf den Einsatz raffinierter Detaillösungen des Kunsthandwerks der Wiener Werkstätte sowie auf die konsequente Auseinandersetzung mit und Integration von Elementen der Otto-Wagner-Schule zurückzuführen.