Abstract (deu)
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die aktuelle Debatte zwischen Theisten und Atheisten bezüglich des Wahrheitsanspruches der Religionen. Zentral sind hierbei die Argumente beider Seiten im Hinblick auf die Frage nach der Existenz Gottes. Zunächst wird definiert, wie der Atheismus heute verstanden und hinsichtlich seiner Bedeutung in verschiedene Formen unterschieden werden kann. Die Form des moderaten oder schwachen Atheismus, welche die aussichtsreichste und vertretbarste Variante darstellt, wird sowohl vom radikalen und praktischen Atheismus als auch vom Agnostizismus unterschieden. Danach werden im Zuge einer kurzen historischen Betrachtung die Herkunft und das Alter des Atheismus bestimmt, und die historischen und soziokulturellen Entwicklungen thematisiert, die für das Verständnis des Atheismus maßgeblich sind. Aufbauend auf Nietzsches Analyse vom „Tod Gottes“ kann der Wandel der Werte und des Zeitgeists im Zuge der letzten Jahrhunderte als wesentliches Element für die starke Verbreitung des modernen Atheismus identifiziert werden. Im Hauptteil werden atheistische und theistische Argumente in der Form zweier sich widersprechenden Hypothesen verglichen und hinsichtlich ihrer Plausibilität im Sinne einer probabilistischen Wahrscheinlichkeit untersucht. Dabei zeigt sich, dass sowohl die traditionellen als auch die modernen Versuche, die Existenz Gottes argumentativ zu begründen, scheitern. Im Sinne des Probabilismus scheint die atheistische Hypothese weitaus plausibler zu sein als ihre theistische Rivalin.