Abstract (deu)
Die Bedeutung des Migrationshintergrundes für die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen findet in Österreich derzeit weder in der Literatur noch in der Beteiligungspraxis ausreichend Beachtung. Das hat zur Konsequenz, dass viele außerschulische Partizipationsprojekte zwar für alle offen sein wollen, de facto allerdings nur einen Teil der Betroffenen erreichen. Das zentrale Problem, womit sich diese Diplomarbeit beschäftigt ist somit die Frage, wie die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei Beteiligungsprojekten erhöht werden können.
Um dies zu bewerkstelligen, muss ein Bewusstsein für den Einfluss des Migrationshintergrundes sowohl auf die Lebenswelten einerseits als auch die Konzeption von Beteiligungsprojekten andererseits entwickelt werden. Weiters sind mögliche Zugangshürden und Barrieren zu minimieren. Im Sinne einer interkulturellen Kinder- und Jugendpartizipation stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, in außerschulischen Beteiligungsprojekten einen Zugang zu Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu finden (interkulturelle Kompetenz, persönliche und direkte Ansprache vor Ort, Interesse für Lebenswelten). Im Bedarfsfall soll das Projekt für Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und neue Akteurskonstellationen (z.B. Familie, Freundeskreis, communities) geöffnet werden. Dadurch wird sowohl auf die Heterogenität der Lebenswelten als auch die sich daraus ergebende erhöhte Komplexität reagiert. Zusätzlich sind auch Kompetenzen im Bereich von Gruppendynamik und Systemdenken erforderlich.
Auf Seiten der österreichischen Politik wäre die gezielte (finanzielle) Förderung von Projekten, die nachweislich die Beteiligung junger Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen, von Vorteil.