Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation mit dem Titel "Johann Baptist Bohadsch und die naturgeschichtlichen Ergebnisse seiner Forschungsreise ins Salzkammergut im Jahre 1762" stellt in erster Linie eine botanische und geologische Erschließung des angegebenen Gebietes in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch diesen Wissenschaftler dar. Weitere Aspekte mit denen sich diese Arbeit auseinandersetzt betreffen biografische Angaben zu dem erwähnten Forscher, allgemeine Grundlagen der Kräuter(heil)kunde, das Selbstverständnis der Mediziner im 18.
Jahrhundert und die Einstellung zur Gesundheit in dieser Zeit. Ebenso werden Beobachtungen, die sich mit der Geologie auseinandersetzen,dargestellt. In diesem Zusammehang wird dem Salz besondere Beachtung geschenkt. Ausgehend von der nationalen und der internationalen Situation der Salzwirtschaft in allgemeinen Zügen, bis hin zur speziellen Darstellung der Situation im Salzkammergut, wird dieses umfangreiche Thema zumindest überblicksmäßig behandelt. Der Versuch, Johann Baptist Bohadsch als Naturforscher seiner Zeit darzustellen, ist auch unternommen worden. Von erwähnenswertem Interesse sind sicherlich auch die Beobachtungen Bohadsch' in Bezug auf Wirtschaftsformen und sozialhistorische Gegebenheiten dieser Region. Die Erkenntnisse, die er aus dieser Reise gewonnen hat, waren zwar nicht von bahnbrechender, sensationeller Neuartigkeit, dennoch hat er Wissenswertes über eine bestimmte Weichtiergruppe, nämlich das Dentalium operculatum, eine bestimmte Veronica-Art und nicht zu vergessen das Ausseer-Salz herausgefunden. Besonders hervorzuheben ist in diesem Kontext auch sein umfassendes Wissen, das die Forschungsergebnisse anderer Wissenschaftler betrifft. Einen weiteren Teil der Arbeit stellt die historisch kritische Edition der Quelle und die Einbeziehung eines kritischen Briefes des damaligen Hofarztes Gerard van Swieten, diesen Reisebericht betreffend, dar. Man kann Johann Baptist Bohadsch sicherlich als einen Wegbereiter der geologischen und biologischen Erforschung des Salzkammergutes sehen und als solcher darf er keinesfalls in Vergessenheit geraten.