Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit werden die Schiften von sechs deutschen Gelehrten behandelt, die Beiträge zur Geldtheorie enthalten: jene von Johann Georg Büsch (1728-1800), Gottlieb Hufeland (1760-1817), Claus Kröncke (1771-1843), Joseph Lang (1775/76-1819/20), Karl Heinrich Rau (1792-1870) und Peter Kaufmann (1804-1872). Sie lebten alle in einer für Deutschland sehr bewegten Epoche: von der französischen Revolution, bis zur Besatzung Deutschlands durch Napoleon, dem Niedergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der aufkommenden industriellen Revolution haben alle Gelehrten viele historische Weichenstellungen miterlebt und mit ihren Schriften ihren Beitrag zur Zukunft des Landes geleistet. Während Büsch und seine Forderung nach Geldvermehrung, die er als Motor der Wirtschaft gesehen hat, noch stark in der merkantilistischen Schule verankert war, nahm sein Nachfolger Hufeland bereits mehr Notiz von Adam Smith, behandelte aber das Thema des Geldes vor allem auf einer geisteswissenschaftlichen Ebene. Claus Kröncke dagegen näherte sich dem Thema mit mathematischen Methoden und war der erste, der die Umlaufgeschwindigkeit in einen algebraischen Ausdruck integriert hat. Joseph Langs Schriften stehen eher in der Tradition des Physiokratismus, Karl Heinrich Rau dagegen wird oft als der deutsche Adam Smith bezeichnet. Peter Kaufmann sah sich selbst als Vertreter einer vierten Schule der Nationalökonomie und verfasste seine Untersuchung auch über Adam Smith, dessen Schule und seine staatswirtschaftlichen Grundsätze. Der Vergleich der vier Gleichungen, die Kröncke, Lang, Rau und Kaufmann aufgestellt haben, zeigt, dass nur Rau und Lang ihre Gleichung so formuliert haben wie Fischer es getan hat, dessen Gleichung mittlerweile zum Standardrepertoire der Geldtheorie gehört.