Abstract (deu)
Die Arbeit beschreibt und analysiert die Gartenarbeiten des Tiroler Künstlers Lois Weinberger (geb. 1947), der seit 2000 mit seiner Frau Franziska zusammenarbeitet. Das einleitende Kapitel versucht eine Definition des Gartenbegriffes, klärt Begriffe wie Paradies, Utopie, Heterotopie, andere Orte und gewöhnliche Orte und bietet einen Überblick über Gärten und Natur in der zeitgenössischen Kunst, ausgehend von der Land Art in den 1960 und 70er Jahren bis hin zu aktuellen Gartenpositionen von zeitgenössischen österreichischen KünstlerInnen. Die Unterschiedlichkeit der Gärten von Lois und Franziska Weinberger, die hauptsächlich mit Neophyten und Ruderalpflanzen arbeiten – im herkömmlichen Sinne also Unkräuter – werden anhand ausgewählter Beispiele wie die bekannte Arbeit für die Documenta X 1997 in Kassel, oder „Garten, eine poetische Feldarbeit“, 1998/99 in Innsbruck erläutert. Weinberger kreiert weiters Wortgärten und Kartografien, die mit Begriffen aus verschiedensten Themengebieten wie Pflanzenkunde, Politik oder Psychoanalyse angereichert werden. „Gärten“ können kleine Gebilde in Plastikschalen oder bepflanzte Erde in tragbaren Plastiksäcken sein, sowie Gestaltungen von Dachgärten oder gestalterisch architektonische Projekte.
Die Besonderheiten der Arbeiten von Lois und Franziska Weinberger, die neben den Bereichen der Skulptur, Installation, Intervention auch Fotografie, Video und Text umfassen, werden anhand der Kategorien Zeit und Raum, östliche Philosophie, Witz und Ironie, Kunst und Antikunst, Sammeln und Archive, sowie Umgang mit Sprache, Text und Poesie erläutert. Eine besondere Eigenart Lois Weinbergers ist seine Aufforderung zum Verlassen der Gärten, indem er meint „Ein guter Gärtner verlässt seinen Garten“.