You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1252078
Title (deu)
Der Trojanerkrieg des Konrad von Würzburg
Author
Barbara Reis
Adviser
Matthias Meyer
Assessor
Matthias Meyer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem „Trojanerkrieg“ des Konrad von Würzburg und hat zum Ziel, das Verhalten von Achill, Hector und Paris zu analysie-ren. Das Auftreten der drei Protagonisten wird in verschiedenen Situationen vor dem Ausbruch des Zweiten Trojanischen Krieges untersucht. Bei Paris und Achill bietet sich eine besondere Möglichkeit des Vergleichs, da der Autor diesen Personen eine aufwendig erzählte Kindheitsgeschichte widmete. Es lässt sich feststellen, dass Konrads Absicht aus dem Prolog - nämlich zu „erniuwen“ - geglückt ist. Anhand dieser Erweiterung des Stoffmaterials zu einem bedeutungsvollen Trojaroman werden interessante Zusammenhänge aufgezeigt. Die drei von mir gewählten Charaktere weisen viele Parallelen auf, besonders bei Achill und Paris hat Konrad jeweils bewusst auf eine ähnliche Erzählkonstruktion geachtet. Anhand der von mir ausgewählten Motive (Unheilverkündung vor der Geburt, Geburt und frühe Kindheit bis hin zur Adoleszenz, fehlende oder verweigerte Mutterliebe und schließlich erste Minne bishin zur „Minneverfehlung“) zeigt sich schließlich sehr gut, dass der Autor gezielte strukturelle Arbeit leistete. Die Ausarbeitung des vorhan-denen Materials zu einem Antikenroman durch Konrad unterstreicht den stoffbedingten Untergang Trojas. So wird der Heldentod vieler handelnder Personen durch deren Fehlentscheidungen unausweichlich. Als Kontrastfigur eignet sich schließlich Hector für diese Untersuchung sehr gut, da er vom Autor eine andere Rolle in dem Roman zugewiesen bekam. Er besitzt in den von mir bearbeiteten Passagen meist vergleichsweise wenig Handlungsspielraum. In diesen vergleichsweise kurzen Sequenzen haben Hectors Worte und Taten jedoch viel Aussagekraft für die trojanische Königsfamilie. Die Forschung verwendet Hector zumeist als Gegenpol. Er wirkt im Kontrast zu Paris und Achilles als erwachsener und kluger Mann, was ihn nicht vor dem sicheren Tod bewahren kann. Konrad zeigt an diesem Helden, der als Ehemann und Vater in den Krieg tritt, dass auch offen-sichtliche Reife sowie königliche und höfische Erziehung am Königshof ein fatales Schicksal nicht positiv beeinflussen können.
Keywords (deu)
ältere deutsche LiteraturAntikenromanTrojaromanKonrad von WürzburgPersonenMotiveMutterliebe
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1252078
rdau:P60550 (deu)
80 S.
Number of pages
81
Members (1)
Title (deu)
Der Trojanerkrieg des Konrad von Würzburg
Author
Barbara Reis
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem „Trojanerkrieg“ des Konrad von Würzburg und hat zum Ziel, das Verhalten von Achill, Hector und Paris zu analysie-ren. Das Auftreten der drei Protagonisten wird in verschiedenen Situationen vor dem Ausbruch des Zweiten Trojanischen Krieges untersucht. Bei Paris und Achill bietet sich eine besondere Möglichkeit des Vergleichs, da der Autor diesen Personen eine aufwendig erzählte Kindheitsgeschichte widmete. Es lässt sich feststellen, dass Konrads Absicht aus dem Prolog - nämlich zu „erniuwen“ - geglückt ist. Anhand dieser Erweiterung des Stoffmaterials zu einem bedeutungsvollen Trojaroman werden interessante Zusammenhänge aufgezeigt. Die drei von mir gewählten Charaktere weisen viele Parallelen auf, besonders bei Achill und Paris hat Konrad jeweils bewusst auf eine ähnliche Erzählkonstruktion geachtet. Anhand der von mir ausgewählten Motive (Unheilverkündung vor der Geburt, Geburt und frühe Kindheit bis hin zur Adoleszenz, fehlende oder verweigerte Mutterliebe und schließlich erste Minne bishin zur „Minneverfehlung“) zeigt sich schließlich sehr gut, dass der Autor gezielte strukturelle Arbeit leistete. Die Ausarbeitung des vorhan-denen Materials zu einem Antikenroman durch Konrad unterstreicht den stoffbedingten Untergang Trojas. So wird der Heldentod vieler handelnder Personen durch deren Fehlentscheidungen unausweichlich. Als Kontrastfigur eignet sich schließlich Hector für diese Untersuchung sehr gut, da er vom Autor eine andere Rolle in dem Roman zugewiesen bekam. Er besitzt in den von mir bearbeiteten Passagen meist vergleichsweise wenig Handlungsspielraum. In diesen vergleichsweise kurzen Sequenzen haben Hectors Worte und Taten jedoch viel Aussagekraft für die trojanische Königsfamilie. Die Forschung verwendet Hector zumeist als Gegenpol. Er wirkt im Kontrast zu Paris und Achilles als erwachsener und kluger Mann, was ihn nicht vor dem sicheren Tod bewahren kann. Konrad zeigt an diesem Helden, der als Ehemann und Vater in den Krieg tritt, dass auch offen-sichtliche Reife sowie königliche und höfische Erziehung am Königshof ein fatales Schicksal nicht positiv beeinflussen können.
Keywords (deu)
ältere deutsche LiteraturAntikenromanTrojaromanKonrad von WürzburgPersonenMotiveMutterliebe
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1252079
Number of pages
81