Abstract (deu)
Partielle Differentialgleichungen spielen sowohl in der mathematischen als auch in der theoretischen Physik bei der Modellierung bestimmter Phänomene eine zentrale Rolle. Anders als im linearen Fall, der sich durch die Fourier-Transformation lösen lässt, existiert für den nichtlinearen Fall keine allgemeine Lösungsmethode.
Die inverse Streutheorie [Inverse Scattering Transform] ermöglicht es, bestimmte nichtlineare partielle Differentialgleichungen analytisch zu lösen. Die Anwendung dieser Methode auf eine bestimmte nichtlineare Evolutionsgleichung setzt die Existenz eines linearen Spektralproblems voraus, das sich als nichtlineare Transformation für die entsprechende nichtlineare Gleichung eignet.
1967 konnten Greene, Gardner, Kruskal und Miura [27] zeigen, dass im Falle der Korteweg-de Vries-Gleichung das lineare Spektralproblem aus dem eindimensionalen Streuproblem für den Sturm-Liouville-Operator besteht. Die funktionalanalytischen Arbeiten der berühmten Charkower Schule um Gelfand, Levitan und Marchenko bilden den mathematischen Kern der inversen Streutheorie.