In der vorliegenden Arbeit geht es um die Konstruktion europäischer Identität, mit besonderem Schwerpunkt auf Österreich. Ein erster theoretischer Teil setzt sich mit der Entstehung des Identitätsdiskurses, der Aufbereitung soziologischer Identitätstheorien und der Darstellung aktueller Diskussionen um sich verändernde Identitätskonzepte auseinander. Inwiefern in den aktuell geführten Diskussionen eine Vermischung, wenn nicht sogar Gleichsetzung mit der EU und Europa erfolgt und inwieweit Europa ohne die EU noch denkbar ist, wird ebenfalls dargestellt. In einem weiteren Schritt wird spezifischer auf die europäische Gesellschaft und die Besonderheiten nationaler (sprich österreichischer) und supranationaler (sprich europäischer) Identität als kollektive Identitäten eingegangen. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung in den relevanten Bereichen ermöglicht die aktuelle Einbettung und Relevanz der vorliegenden Studie. Der zweite Teil der Arbeit ist der Empirie gewidmet: Im quantitativen Teil wird die in den Eurobarometern verwendete Frage nach der Eigenzuschreibung als EuropäerIn oder/und ÖsterreicherIn analysiert und eine diesbezügliche Längsschnittanalyse für den Zeitraum 1995 (EU-Beitritt Österreich) bis 2007 durchgeführt. Des Weiteren wurde dabei die Frage beantwortet, inwiefern sich die Identifizierung mit Europa abhängig vom Alter, vom Geschlecht, vom politischen Standpunkt sowie vom Wohnort (Stadt/Land) verändert. Der qualitative Teil der Empirie erschließt durch ein Expertinneninterview mit Dr. Monika Mokre vom Institut für europäische Integrationsforschung (EIF) in Wien die österreichischen Besonderheiten in Bezug auf die europäische Identität.
Die Diplomarbeit kommt zusammenfassend zu folgenden Schlussfolgerung:
• Europäische Identität orientiert sich vor allem durch die Politisierung des Begriffs (u. a. durch die Medien) stark an der Entität EU-Europa und die Identifizierung mit Europa hängt eng mit der Identifizierung mit der EU zusammen.
• Europäische Identität ist ein politisches Konstrukt, eine Vision, ein Traum, eine Idee und erfüllt (für die Politik, Wirtschaft etc.) eine klare Funktion: die Legitimierung des „Projekt Europa“ durch die Bevölkerung.
• Europäische Identität als gefühlte, emotional erlebte, tiefe Zugehörigkeit zu einer „Entität Europas“ ist empirisch kaum bzw. nur in Ausnahmefällen greifbar.
• Europäische Identität ist klar von anderen Konzepten (wie nationale Identität) abzugrenzen. Erstere existiert (im Moment) nur ergänzend zu lang etablierten Konzepten, zu denen bereits eine tiefe emotionale Verbundenheit besteht.
• Der österreichische Fall unterstreicht diese Beurteilung - die europäische Identität ist schwach ausgeprägt. Politische Ereignisse, verbreitete EU-Skepsis oder nationale Verbundenheit beeinflussen die Identifikation mit Europa über die Zeit - aber, da die europäische Identität wenn überhaupt vor allem. als zweitrangige Identitätsoption vorhanden ist, ist das Ausmaß dieser Beeinflussung noch gering.
• Auch wenn in Österreich die nationale Identität überwiegt - die Etikettierung als „EuropäerIn“ und somit die Ausformung der europäischen Identität als nachgelagerte Identitätsoption zeigt eine leicht steigende Tendenz.
In der vorliegenden Arbeit geht es um die Konstruktion europäischer Identität, mit besonderem Schwerpunkt auf Österreich. Ein erster theoretischer Teil setzt sich mit der Entstehung des Identitätsdiskurses, der Aufbereitung soziologischer Identitätstheorien und der Darstellung aktueller Diskussionen um sich verändernde Identitätskonzepte auseinander. Inwiefern in den aktuell geführten Diskussionen eine Vermischung, wenn nicht sogar Gleichsetzung mit der EU und Europa erfolgt und inwieweit Europa ohne die EU noch denkbar ist, wird ebenfalls dargestellt. In einem weiteren Schritt wird spezifischer auf die europäische Gesellschaft und die Besonderheiten nationaler (sprich österreichischer) und supranationaler (sprich europäischer) Identität als kollektive Identitäten eingegangen. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung in den relevanten Bereichen ermöglicht die aktuelle Einbettung und Relevanz der vorliegenden Studie. Der zweite Teil der Arbeit ist der Empirie gewidmet: Im quantitativen Teil wird die in den Eurobarometern verwendete Frage nach der Eigenzuschreibung als EuropäerIn oder/und ÖsterreicherIn analysiert und eine diesbezügliche Längsschnittanalyse für den Zeitraum 1995 (EU-Beitritt Österreich) bis 2007 durchgeführt. Des Weiteren wurde dabei die Frage beantwortet, inwiefern sich die Identifizierung mit Europa abhängig vom Alter, vom Geschlecht, vom politischen Standpunkt sowie vom Wohnort (Stadt/Land) verändert. Der qualitative Teil der Empirie erschließt durch ein Expertinneninterview mit Dr. Monika Mokre vom Institut für europäische Integrationsforschung (EIF) in Wien die österreichischen Besonderheiten in Bezug auf die europäische Identität.
Die Diplomarbeit kommt zusammenfassend zu folgenden Schlussfolgerung:
• Europäische Identität orientiert sich vor allem durch die Politisierung des Begriffs (u. a. durch die Medien) stark an der Entität EU-Europa und die Identifizierung mit Europa hängt eng mit der Identifizierung mit der EU zusammen.
• Europäische Identität ist ein politisches Konstrukt, eine Vision, ein Traum, eine Idee und erfüllt (für die Politik, Wirtschaft etc.) eine klare Funktion: die Legitimierung des „Projekt Europa“ durch die Bevölkerung.
• Europäische Identität als gefühlte, emotional erlebte, tiefe Zugehörigkeit zu einer „Entität Europas“ ist empirisch kaum bzw. nur in Ausnahmefällen greifbar.
• Europäische Identität ist klar von anderen Konzepten (wie nationale Identität) abzugrenzen. Erstere existiert (im Moment) nur ergänzend zu lang etablierten Konzepten, zu denen bereits eine tiefe emotionale Verbundenheit besteht.
• Der österreichische Fall unterstreicht diese Beurteilung - die europäische Identität ist schwach ausgeprägt. Politische Ereignisse, verbreitete EU-Skepsis oder nationale Verbundenheit beeinflussen die Identifikation mit Europa über die Zeit - aber, da die europäische Identität wenn überhaupt vor allem. als zweitrangige Identitätsoption vorhanden ist, ist das Ausmaß dieser Beeinflussung noch gering.
• Auch wenn in Österreich die nationale Identität überwiegt - die Etikettierung als „EuropäerIn“ und somit die Ausformung der europäischen Identität als nachgelagerte Identitätsoption zeigt eine leicht steigende Tendenz.