Abstract (deu)
Ziel der vorliegenden Studie war es, verschiedene Unterrichtstypen in Klassen aufzufinden und festzustellen, ob diese einen Effekt auf die Leseleistungen von Kindern zu Beginn der ersten Klasse Volksschule ausüben. Es wurden dazu 29 Klassen mit insgesamt 482 Kindern getestet. Bei der Erfassung der Lesefähigkeit wurde zwischen Lesesicherheit und Lesegeschwindigkeit differenziert. Die Erfassung des Unterrichts erfolgte mittels selbst konstruierter Tagebücher, sowohl aus der Sicht der Lehrer als auch der Schüler, wobei sich zwischen den beiden Gruppen teilweise Unterschiede
zeigten. Anhand beider Sichtweisen wurden jeweils drei Unterrichtstypen aufgefunden: ein „traditioneller Unterricht mit wenigen Gestaltungsaspekten“, ein „traditioneller Unterricht mit vielen Gestaltungsaspekten“ und ein „individuell-innovativer Unterricht“. Allerdings ergaben sich keine signifikanten Auswirkungen der Unterrichtstypen auf die Leseleistungen, es war lediglich ein schwacher Trend ersichtlich, dass ein traditioneller Unterricht mit wenigen Gestaltungsaspekten die geringsten Leseleistungen bewirkt, während der traditionelle Unterricht mit vielen Gestaltungsaspekten die besten Leseleistungen hervorbringt. Die unterschiedlichen Sichtweisen des Unterrichts hatten ebenfalls keinen Effekt auf die Leseleistung. Eine zusätzliche Analyse weiterer Unterrichtsaspekte konnte einen positiven Effekt von Alter und Routine der Lehrperson und einer guten Zusammenarbeit von Schule und Eltern belegen. Weiters wurden verschiedene Formen der Fehlerkorrektur von Lehrern und Aspekte von Hausaufgaben analysiert, die teilweise ebenfalls Effekte auf die Lesefähigkeit der Kinder hatten.