Abstract (deu)
Ausgehend von der epistemologischen Frage eines Erkenntnisgegenstandes überhaupt und der Grundlegung der wissenschaftlichen Objektivität in der Subjektivität, wird nach einem möglichen Erkenntnisgegenstand der Sozialwissenschaften beziehungsweise der Soziologie gefragt. Leitfaden bei der Beantwortung dieser Fragestellung ist die kulturwissenschaftliche Konzeption der Soziologie durch Weber. Dieser begreift die Objektivität in den Sozialwissenschaften als Frage nach dem Verhältnis von Begriffsbildung und Erfahrung einer auf Individualisierung abzielenden Erkenntnis.
Über eine hermeneutische Herangehensweise wird versucht die logische Fundierung dieser Auffassung von epistemologischen Bestimmungen des Versuchs der Grundlegung historischer Erkenntnis durch den südwestdeutschen Neukantianismus zu klären, um gleichermaßen den eigenständigen, spezifisch soziologischen Weg Webers herauszustreichen. Die Methode des Verstehens der Bedeutung von Webers Konzeption innerhalb der Tradition dieser Fragestellung wie für die okzidentale Auffassung von Wissenschaftlichkeit überhaupt, vollzieht sich in der Übersetzung des Objektivitätsproblems in die einfachste und konkreteste Form ihrer sprachlichen Darstellung, der Subjekt-Objekt Differenz. Die weitere Frage ist also, welche spezifische Fassung dieser Differenz mit Webers Methodik vorliegt.
Das Ergebnis der Beantwortung dieser Fragestellung kann wie folgt betrachtet werden: Die Subjektivität der Wertbeziehung gilt dem Neukantianismus wie Weber als Garant der Individualität des Erkenntnisgegenstandes. Weber jedoch fasst das individuelle Ereignis weiter idealtypisch als Eigenart des historisch-kulturellen Gewordenseins und möglichen Sinns der Handlungsentscheidung. Im Verstehen dieses Gewordenseins und Sinns im Verfahren des Idealtypus realisiert sich die geforderte Subjektivität der Wertbeziehung, da der Handlungsentscheidung kein objektives Kriterium außerhalb dieser Beziehung entgegengestellt wird. Die Anerkennung der Subjektivität im Nachvollzug dieser gewährleistet die Objektivität der Wirklichkeitswissenschaft Soziologie, welche sich auf die Ratgeberfunktion, nicht jedoch auf die Kriterienfunktion für Handlungsentscheidungen erstreckt.
Dehnt die Soziologie die Dignität ihrer Objektivität über diese Grenzen hinaus aus, verliert sie die Fähigkeit mit sich und ihrer Kultur zu rechnen.
7.1. Abstrakt
Ausgehend von der epistemologischen Frage eines Erkenntnisgegenstandes überhaupt und der Grundlegung der wissenschaftlichen Objektivität in der Subjektivität, wird nach einem möglichen Erkenntnisgegenstand der Sozialwissenschaften beziehungsweise der Soziologie gefragt. Leitfaden bei der Beantwortung dieser Fragestellung ist die kulturwissenschaftliche Konzeption der Soziologie durch Weber. Dieser begreift die Objektivität in den Sozialwissenschaften als Frage nach dem Verhältnis von Begriffsbildung und Erfahrung einer auf Individualisierung abzielenden Erkenntnis.
Über eine hermeneutische Herangehensweise wird versucht die logische Fundierung dieser Auffassung von epistemologischen Bestimmungen des Versuchs der Grundlegung historischer Erkenntnis durch den südwestdeutschen Neukantianismus zu klären, um gleichermaßen den eigenständigen, spezifisch soziologischen Weg Webers herauszustreichen. Die Methode des Verstehens der Bedeutung von Webers Konzeption innerhalb der Tradition dieser Fragestellung wie für die okzidentale Auffassung von Wissenschaftlichkeit überhaupt, vollzieht sich in der Übersetzung des Objektivitätsproblems in die einfachste und konkreteste Form ihrer sprachlichen Darstellung, der Subjekt-Objekt Differenz. Die weitere Frage ist also, welche spezifische Fassung dieser Differenz mit Webers Methodik vorliegt.
Das Ergebnis der Beantwortung dieser Fragestellung kann wie folgt betrachtet werden: Die Subjektivität der Wertbeziehung gilt dem Neukantianismus wie Weber als Garant der Individualität des Erkenntnisgegenstandes. Weber jedoch fasst das individuelle Ereignis weiter idealtypisch als Eigenart des historisch-kulturellen Gewordenseins und möglichen Sinns der Handlungsentscheidung. Im Verstehen dieses Gewordenseins und Sinns im Verfahren des Idealtypus realisiert sich die geforderte Subjektivität der Wertbeziehung, da der Handlungsentscheidung kein objektives Kriterium außerhalb dieser Beziehung entgegengestellt wird. Die Anerkennung der Subjektivität im Nachvollzug dieser gewährleistet die Objektivität der Wirklichkeitswissenschaft Soziologie, welche sich auf die Ratgeberfunktion, nicht jedoch auf die Kriterienfunktion für Handlungsentscheidungen erstreckt.
Dehnt die Soziologie die Dignität ihrer Objektivität über diese Grenzen hinaus aus, verliert sie die Fähigkeit mit sich und ihrer Kultur zu rechnen.