Abstract (deu)
In der Literatur existieren widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich der Einsetzbarkeit der Oberflächenelektromyographie zur Beurteilung neuromuskulärer Ermüdung während submaximaler Belastung am Fahrradergometer.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch kritische Diskussion der Literatur die Ursachen für diese widersprüchlichen Ergebnisse darzustellen, zu erwartende Veränderungen im EMG und deren physiologische Hintergründe aufzuschlüsseln und die Möglichkeiten und Grenzen der Elektromyographie zur Bestimmung neuromuskulärer Ermüdung bei submaximalen Belastungen am Fahrradergometer darzustellen. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit als Resultat dieser Analyse ein Studiendesign zur Bestimmung neuromuskulärer Ermüdung am Fahrradergometer entwickelt, das im Zuge einer am Institut geplanten Studie zur Bestimmung des fatigue- thresholds eingesetzt werden kann.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt dabei auf der Untersuchung neuromuskulärer Ermüdungszeichen mittels SEMG während konstanter submaximaler Belastungen am Fahrradergometer in den Bereichen der intermuskulären Koordination, der Aktivierungsstärke und der Aktivierungsfrequenz. Darüber hinaus widmet sich ein Kapitel auch der Messung ermüdungsbedingter Veränderungen neuronaler und kontraktiler Parameter bei maximalen Knieextensionen vor bzw. nach Belastungen am Fahrradergometer.
Nach Analyse der teilweise kontroversiellen Studien in der Literatur kommt diese Arbeit zu dem Ergebnis, dass SEMG in einigen Bereichen eine sinnvoll einsetzbare Methode zur Feststellung und Lokalisation neuromuskulärer Ermüdung darstellt, jedoch einige Faktoren im Studiendesign ausschlaggebend sind, um Veränderungen feststellen zu können: Diese Faktoren umfassen die Intensität, die Dauer, den Trainingszustand, die Trittfrequenz, die Auswahl der abzunehmenden Muskeln und die Studienmethodik. Aus meiner Sicht sind diese Punkte für die Feststellung neuromuskulärer Ermüdungszeichen bei Belastungen am Fahrradergometer entscheidend und liefern zumindest teilweise eine Erklärung für die widersprüchlichen Ergebnisse in der Literatur.