Abstract (deu)
Die gegenständliche Arbeit befasst sich mit dem Einsatz der Videoüberwachung als Teil sehr viel umfassenderer gesellschaftlicher Veränderungen.
In einer eingehenden gesellschaftstheoretischen Analyse der breiten Akzeptanz hinsichtlich verstärkter Kontrolle im öffentlichen Raum werden der Zusammenhang zwischen dem Verlust individueller Einflussnahme und Kontrollmöglichkeiten in einer globalisierten Welt und deren Kompensation durch präventive Maßnahmen - und deren Instrumentalisierung durch die Politik - herausgearbeitet.
Im Weiteren wird auf die Rolle des Raumes im kriminalpolitischen Diskurs eingegangen, welchem eine zentrale Bedeutung im Bezug auf die Wahrnehmung von Sicherheit/Unsicherheit zukommt. Aus diesem Grund findet sich der Raum strategisch in den meisten kriminalpolitischen Ideologien wieder.
Der Titel dieser Arbeit „Entgrenzte Räume“ verdeutlicht das Entstehen verstärkter Segregation (nach Klasse, Geschlecht, religiöser Zugehörigkeit, sexueller Präferenzen und körperlicher, wie auch mentaler Möglichkeiten) entlang von Attributen, welche dem Raum aufgrund unterschiedlicher Merkmale (sauber, schmutzig, etc.) zugeschrieben werden können.
Schließlich befasst sich die Arbeit eingehend mit soziologischen wie auch technischen Details der Videoüberwachung und ermöglicht dem Leser zuletzt anhand von Experten- und Expertinneninterviews einen Einblick in die Praxis der Videoüberwachung am Wiener Schwedenplatz.
Diese Arbeit enthält eine Multimediabeilage.