Title (deu)
"Illyrien ist homosexuell"
Was ihr wollt - Shakespeare auf der Rosenburg 2007
Author
Theresa Maria Wieder
Advisor
Michael Gissenwehrer
Assessor
Michael Gissenwehrer
Abstract (deu)
Im elisabethanischen Zeitalter hatte das Theater viele Gegner - vor allem auf Seiten des Puritanischen Klerus. Frauen war es untersagt Theater zu spielen. So gerieten die Knaben in den Frauenrollen - die sogenannten boy actors - ins Kreuzfeuer der Diskussion. Von 1642 bis 1660 waren die Puritaner an der Macht und die Theater wurden komplett geschlossen. Erst unter Charles II wurden die Theater wieder geöffnet, neu dabei waren nun auch Schauspielerinnen. Lange Zeit geriet die boy actor - Tradition in Vergessenheit oder wurde lediglich als eine Art Notnagel interpretiert. Es dauerte einige Jahrhunderte bis der besondere Reiz der boy actors wieder erkannt wurde und zwar in den Rollen, die ihnen von den Dramatikern exakt auf den Leib geschrieben wurden. Wie diese Arbeit zeigt ist Was ihr wollt oder die Zwölfte Nacht eines dieser Stücke dessen Bedeutungsfülle sich erst durch die männlich besetzte Frauenrollen ausschöpfen lässt. "Es gab Inszenierungen von WAS IHR WOLLT, in denen Sebastian und Viola von ein und derselben Person gespielt wurde. Das scheint die einzig richtige Lösung, selbst wenn die konsequente Durchführung einen durchaus konventionellen Ablauf des Epilogs mit sich brächte. Es genügt aber nicht, daß Cesario-Viola-Sebastian von einer Person gespielt werden. Diese Person muß ein Mann sein. Nur in diesem Fall wird das wirkliche Thema von Illyrien zum Durchbruch kommen: das erotische Delirium oder die Metamorphosen des Geschlechts." Diesem Gedankengang Jan Kotts beipflichtend, inszenierte Alexander Waechter im Jahre 2007 im Zuge der Shakespearefestspiele auf der Rosenburg die Komödie Was ihr wollt. Die zwei großen Frauenrollen - Viola und Olivia - ließ der Regisseur von jungen Männern spielen, so wie es bereits zu Shakespeares Zeiten praktiziert wurde. Diese Arbeit geht mit der Frage um, wie es sein kann, dass im 21. Jahrhundert - das von sich selbst behauptet sexuell aufgeschlossen zu sein - männlich besetzte Frauenfiguren in einer Shakespeareinszenierung als Provokation empfunden werden. Entspricht dies der originären Intention des Stückes?
Keywords (deu)
Shakespeare, Williamcross-dressingboy actorShakespeare auf der Rosenburg 2007What You WillTwelfth NightWas ihr wolltZwölfte NachtAufführungsanalyse
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
135 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
139
Association (deu)
Title (deu)
"Illyrien ist homosexuell"
Was ihr wollt - Shakespeare auf der Rosenburg 2007
Author
Theresa Maria Wieder
Abstract (deu)
Im elisabethanischen Zeitalter hatte das Theater viele Gegner - vor allem auf Seiten des Puritanischen Klerus. Frauen war es untersagt Theater zu spielen. So gerieten die Knaben in den Frauenrollen - die sogenannten boy actors - ins Kreuzfeuer der Diskussion. Von 1642 bis 1660 waren die Puritaner an der Macht und die Theater wurden komplett geschlossen. Erst unter Charles II wurden die Theater wieder geöffnet, neu dabei waren nun auch Schauspielerinnen. Lange Zeit geriet die boy actor - Tradition in Vergessenheit oder wurde lediglich als eine Art Notnagel interpretiert. Es dauerte einige Jahrhunderte bis der besondere Reiz der boy actors wieder erkannt wurde und zwar in den Rollen, die ihnen von den Dramatikern exakt auf den Leib geschrieben wurden. Wie diese Arbeit zeigt ist Was ihr wollt oder die Zwölfte Nacht eines dieser Stücke dessen Bedeutungsfülle sich erst durch die männlich besetzte Frauenrollen ausschöpfen lässt. "Es gab Inszenierungen von WAS IHR WOLLT, in denen Sebastian und Viola von ein und derselben Person gespielt wurde. Das scheint die einzig richtige Lösung, selbst wenn die konsequente Durchführung einen durchaus konventionellen Ablauf des Epilogs mit sich brächte. Es genügt aber nicht, daß Cesario-Viola-Sebastian von einer Person gespielt werden. Diese Person muß ein Mann sein. Nur in diesem Fall wird das wirkliche Thema von Illyrien zum Durchbruch kommen: das erotische Delirium oder die Metamorphosen des Geschlechts." Diesem Gedankengang Jan Kotts beipflichtend, inszenierte Alexander Waechter im Jahre 2007 im Zuge der Shakespearefestspiele auf der Rosenburg die Komödie Was ihr wollt. Die zwei großen Frauenrollen - Viola und Olivia - ließ der Regisseur von jungen Männern spielen, so wie es bereits zu Shakespeares Zeiten praktiziert wurde. Diese Arbeit geht mit der Frage um, wie es sein kann, dass im 21. Jahrhundert - das von sich selbst behauptet sexuell aufgeschlossen zu sein - männlich besetzte Frauenfiguren in einer Shakespeareinszenierung als Provokation empfunden werden. Entspricht dies der originären Intention des Stückes?
Keywords (deu)
Shakespeare, Williamcross-dressingboy actorShakespeare auf der Rosenburg 2007What You WillTwelfth NightWas ihr wolltZwölfte NachtAufführungsanalyse
Subject (deu)
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Number of pages
139
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