Der Raum als Texte konstituierende Struktur wurde und wird in der traditionellen Literaturwissenschaft häufig außer Acht gelassen. Erst mit dem Einzug des "spatial turn" in Philosophie und Kulturwissenschaft der letzten Jahre und Jahrzehnte beginnt der Raum seinen Platz in den Lektüren zu finden. Die vorliegende Arbeit möchte einen kleinen Teil dieser Lücke füllen. Dabei soll nicht nur die Topographie der Texte freigelegt werden, sondern auf Basis dieser Strukturen, den Wahnsinn, der die zentralen Figuren der vorliegenden Texte befällt, greifbar machen. Nicht im Sinne einer Pathologie der Krankheitsgeschichten sollen die Texte gelesen werden, sondern als Phänomene einer versagten Rede außerhalb der gesellschaftlichen Normen, die über die Semiotik des Raumes konzipiert wird. Die Texte entpuppen sich dabei als polyperspektivische Gebilde, deren Raumstrukturen als grundlegende Muster des Erzählens gelten können. Sich Texträumen zu widmen erfordert als ersten Schritt eine theoretische Auseinandersetzung, die notgedrungen die in der Raumtheorie teils sehr unterschiedlich gebrauchten Begriffe von Ort, Raum, Räumlichkeit und Topos abgreift und festlegt, sowie die Beziehungen zueinander überdenkt. Es werden drei Analysen vorgeführt, die exemplarisch das Verhältnis von Ort, Figur und Zeit im Hinblick auf ihre Beziehung zu den Strukturen der (Ir-)Rationalität aufzeigen: Heinrich von Kleists "Das Bettelweib von Locarno", E.T.A. Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G." und Franz Grillparzers "Der arme Spielmann".
Der Raum als Texte konstituierende Struktur wurde und wird in der traditionellen Literaturwissenschaft häufig außer Acht gelassen. Erst mit dem Einzug des "spatial turn" in Philosophie und Kulturwissenschaft der letzten Jahre und Jahrzehnte beginnt der Raum seinen Platz in den Lektüren zu finden. Die vorliegende Arbeit möchte einen kleinen Teil dieser Lücke füllen. Dabei soll nicht nur die Topographie der Texte freigelegt werden, sondern auf Basis dieser Strukturen, den Wahnsinn, der die zentralen Figuren der vorliegenden Texte befällt, greifbar machen. Nicht im Sinne einer Pathologie der Krankheitsgeschichten sollen die Texte gelesen werden, sondern als Phänomene einer versagten Rede außerhalb der gesellschaftlichen Normen, die über die Semiotik des Raumes konzipiert wird. Die Texte entpuppen sich dabei als polyperspektivische Gebilde, deren Raumstrukturen als grundlegende Muster des Erzählens gelten können. Sich Texträumen zu widmen erfordert als ersten Schritt eine theoretische Auseinandersetzung, die notgedrungen die in der Raumtheorie teils sehr unterschiedlich gebrauchten Begriffe von Ort, Raum, Räumlichkeit und Topos abgreift und festlegt, sowie die Beziehungen zueinander überdenkt. Es werden drei Analysen vorgeführt, die exemplarisch das Verhältnis von Ort, Figur und Zeit im Hinblick auf ihre Beziehung zu den Strukturen der (Ir-)Rationalität aufzeigen: Heinrich von Kleists "Das Bettelweib von Locarno", E.T.A. Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G." und Franz Grillparzers "Der arme Spielmann".