Abstract (deu)
Die Gattung Rhododendron zählt zur Familie der Ericaceae und umfasst über 1000 Arten [BERG and HEFT, 1991]. Über viele Rhododendron-Arten ist bekannt, dass sie, ebenso wie viele Ericaceaen –Arten, toxisch sind. Die Toxizität wird Grayanotoxinen (GTX) zugeschrieben, eine Substanz der Klasse der Diterpene [WONG et al, 2002]. Rhododendron ferrugineum wächst unter anderem auch in Österreich und ist eine wenig erforschte Art, die Inhaltsstoffe, vor allem die toxischen sind weitgehend unbekannt. Die Aussagen über das Vorhanden sein oder Fehlen von Grayanotoxinen in R ferrugineum sind widersprüchlich. Einerseits gibt es keine Berichte über Vergiftungserscheinungen beim Menschen nach der volkmedizinischen Anwendung, andererseits existieren Fallberichte über Vergiftung beim Weidevieh durch R. ferrugineum, welche auf ein Vorhanden sein von Grayanotoxinen oder ähnlichen Substanzen schließen lassen [BAnz, 1990].
Um herauszufinden, ob R. ferrugineum toxisch ist oder nicht, und wenn ja von welcher Substanz die Toxizität ausgeht, habe ich die hergestellten Extrakte von R. ferrugineum zuerst dünnschichtchromatografisch untersucht. Dafür wurde GTX III 1 als Referenzsubstanz verwendet sowie unterschiedliche Fließmittel und Sprühreagenzien. (Siehe 3.1.3, Seite 17)
Da Gerbstoffe sowohl die Detektion von GTX III verhindern als auch verantwortlich für falsch positiv oder negative Ergebnisse bei biologischen Assays sein könnten, wurden in einem zweiten Schritt die Gerbstoffe aus dem Extrakt entfernt. Daher wurden der Ethyl Acetat-Extrakt (vor Abtrennung der Gerbstoffe) sowie der gerbstofffreie CHCl3-Extract an HL-60 und MCF-7 Zellen auf ihre Zytotoxizität getestet.
Anschließend wurde der CHCl3-Extrakt wegen der gezeigten Zytotoxizität fraktioniert, um die Substanz, der diese Wirkung zugeschrieben werden kann, von Begleitsubstanzen abzutrennen. Im Anschluss wurden die erhaltenen Fraktionen (F1 - F11) erneut an Zellen getestet und die aktivsten Fraktionen (F1, F2 und F3) mit Hilfe von SPE und Säulenchromatographie erneut aufgetrennt und gereinigt.
In den somit erhaltenen zwei Fraktionen (F1-1, F3-6-1) waren die Substanzen mit Zytotoxizität enthalten. Die weitere Auftrennung und Identifizierung der aktiven Substanzen muss in weiteren Untersuchungen erfolgen.