Abstract (deu)
Wesentliche Inhalte der vorliegenden empirischen Untersuchung sind einerseits eine
Auseinandersetzung mit möglichen Einflussfaktoren (sowohl Sozialisationsinstanzen
als auch soziodemografische, sozioökonomische und sozikulturelle Rahmenbedingen)
des politischen Verhaltens Jugendlicher (15 bis 20 Jahre), andererseits erfolgt
eine Diskussion über einen möglichen Wandel im Politikverständnis der Untersuchungseinheit
und eine daraus resultierende veränderte Wahrnehmung von Politik
derer.
Methodisch wurden die aufgestellten Forschungsfragen im Zuge einer Sekundäranalyse
des Datensatzes der EUYOUPART- Studie 2004 analysiert. Die Stichprobe umfasst
606 Personen im Alter von 15 bis 20 Jahren.
Die Hypothesenprüfung erfolgte anhand von deskriptiven Statistiken (Kreuztabellen,
Chi-Quadrat-Tests, Drittvariablenuntersuchungen), logistischer Regression und Faktorenanalysen.
Zentrale Resultate sind erstens die Tatsache, dass das politische Interesse der Eltern
und der besten Freunde sowie die Verfolgung politischer Berichterstattung in den
Massenmedien einen wesentlichen Einfluss auf das politische Interesse, aber auch
auf die aktive Teilnahme am politischen Prozess der Jugendlichen, haben. Zweitens
wirken die soziodemografischen, soziokulturellen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen
deutlich schwächer auf das politische Verhalten der Jugendlichen als
Vornherein angenommen. Drittens wird mit Politik weiterhin vor allem die politische
Wahl in Verbindung gebracht, jedoch verlieren Parteien, PolitikerInnen und die Regierung
selbst immer mehr an Zuspruch und Vertrauen. Es treten nicht-staatliche Organisationen
oder Vereine mehr in den Vordergrund. Die klassischen Spannungslinien
verlieren ihre Bedeutung und es kommt daher zu einer modernen, durch andere Faktoren
charakterisierte, Auseinandersetzung mit Politik und politischen Themen.