Ausgehend von der Frage nach dem nationalsozialistischen Vermögensentzug in der Wiener Theaterlandschaft nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wird in vorliegender Arbeit am Beispiel des Wiener Bürgertheaters Theaterarisierung in ihren vielfältigen Ausprägungen beleuchtet, wobei der konkrete Vermögensentzug in Form der Arisierung der Liegenschaft nur einen von mehreren Aspekten darstellt. Der Terminus Arisierung muss im Zusammenhang mit Theater immer auf mehreren Ebenen begriffen werden: Neben der Liegenschaftsarisierung wurde auch auf betrieblich-organisatorischer und personeller Ebene „entjudet“, auf inhaltlicher Ebene mussten Spielpläne „gesäubert“ werden und Inszenierungsstile mussten an entsprechende ästhetische Anforderungen angepasst werden. In Bezug auf die Arisierung der Liegenschaft Bürgertheater lässt sich feststellen, dass sich mit der Erwerbung durch die Gemeinde Wien die Mechanismen des materiellen Vermögensentzugs auch im Theaterbereich manifestiert haben. Mit der Verpachtung des Hauses an NSDAP-Mitglied Robert Valberg wurde der Theaterbetrieb selbst in private Hände gelegt. Die Direktionsphase Valbergs zeigt einen auf Unterhaltung und Ablenkung vom Kriegsalltag ausgerichteten Spielplan. Die auf einem radikalen Antisemitismus basierende Theaterpolitik der Nationalsozialisten, die sich des propagandistischen Wertes dieses Mediums nur zu bewusst war, zeitigte nach dem „Anschluss“ eine völlige Umstrukturierung der Wiener Theaterlandschaft auf allen Ebenen, von der auch das Bürgertheater betroffen war.
Ausgehend von der Frage nach dem nationalsozialistischen Vermögensentzug in der Wiener Theaterlandschaft nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wird in vorliegender Arbeit am Beispiel des Wiener Bürgertheaters Theaterarisierung in ihren vielfältigen Ausprägungen beleuchtet, wobei der konkrete Vermögensentzug in Form der Arisierung der Liegenschaft nur einen von mehreren Aspekten darstellt. Der Terminus Arisierung muss im Zusammenhang mit Theater immer auf mehreren Ebenen begriffen werden: Neben der Liegenschaftsarisierung wurde auch auf betrieblich-organisatorischer und personeller Ebene „entjudet“, auf inhaltlicher Ebene mussten Spielpläne „gesäubert“ werden und Inszenierungsstile mussten an entsprechende ästhetische Anforderungen angepasst werden. In Bezug auf die Arisierung der Liegenschaft Bürgertheater lässt sich feststellen, dass sich mit der Erwerbung durch die Gemeinde Wien die Mechanismen des materiellen Vermögensentzugs auch im Theaterbereich manifestiert haben. Mit der Verpachtung des Hauses an NSDAP-Mitglied Robert Valberg wurde der Theaterbetrieb selbst in private Hände gelegt. Die Direktionsphase Valbergs zeigt einen auf Unterhaltung und Ablenkung vom Kriegsalltag ausgerichteten Spielplan. Die auf einem radikalen Antisemitismus basierende Theaterpolitik der Nationalsozialisten, die sich des propagandistischen Wertes dieses Mediums nur zu bewusst war, zeitigte nach dem „Anschluss“ eine völlige Umstrukturierung der Wiener Theaterlandschaft auf allen Ebenen, von der auch das Bürgertheater betroffen war.