Title (deu)
Resonanzen
Umwege zu einer stimmhaften Sprache
Author
Giorgio Palma
Advisor
Arno Böhler
Assessor
Arno Böhler
Richard Heinrich
Abstract (deu)
Im Nachdenken über das Verhältnis zwischen phone und logos lassen sich im Cor-pus unserer abendländischen Philosophie einige Spuren eines Denkens der Stimme aus-machen. Solche Spuren verfolgend und auf sie horchend, geht diese Arbeit gewissen Denkwegen nach, die zur Thematisierung einer stimmhaften Sprache, verstanden als Sprache der Stimmen und Mit-teilung ihrer Partikularität, führen: Was sich in der Spra-che zunächst mit-teilt, ist nämlich nichts anderes als die Stimme, oder besser, es sind die Stimmen in einer Mehrzahl, welche sich nicht weiter vermeiden lässt.
Solche Wege sind sicherlich nicht die einzigen, geschweige denn die kürzesten und direktesten, sondern sie bilden die philosophischen Umwege, „auf denen die Sprache stimmhaft wird“ (Paul Celan). Auf solchen Wegen scheint die Stimme nicht mehr von einer hierarchischen Beziehung absoluter Dependenz der phone von dem logos, welche die theoretische Grundlage für die metaphysische Deutung der Stimme bildet, gedacht zu werden.
In Einklang mit den Worten von Jean-Luc Nancy, der in der „Außer-Text-Setzung“ des Körpers „die seinem Text ureigene Bewegung“ erkannt hat, werde ich nach den Spuren der Stimme entlang jener „Grenze“, jenem „äußersten Rand“ suchen, an wel-chem sich der Körper heutzutage noch immer befindet. An dieser Grenze, an diesem äußersten Rand des philosophischen Textes verbleibend, lässt sich die Erfahrung der menschlichen Stimme in ihrem Schwellencharakter als Erfahrung einer hörbaren Gren-ze beschreiben: Die menschliche Stimme, so lautet die zentrale These dieser Arbeit, ist das Hörbar-Werden jener Spannung zwischen dem Sinn des Hörbaren und dem hörba-ren Sinn, d. h. zwischen der Bedeutung und ihrem Klang, zwischen logos und phone, Sprache und Körper – Spannung (tensio), die in der Doppelbedeutung vom lateinischen Verb intendere (Verstehen, Hören) noch erklingt.
Am Leitfaden solcher Überlegungen, so wie im Nachdenken über das Verhältnis zwischen menschlicher und tierischer Stimme bzw. zwischen Sprache und Stimme, be-schäftigt sich diese Arbeit in einem weiteren Zug mit jenen philosophischen und kul-turwissenschaftlichen Kontexten, innerhalb deren die Frage nach der Stimme aus ver-schiedenen Perspektiven gestellt worden ist: die Metaphysik der Präsenz so wie die Derridasche Kritik an dem Phonologozentrismus, die Debatte über das Verhältnis zwi-schen Mündlichkeit und Schriftlichkeit so wie die Kritik an dem philosophischen Vide-ozentrismus.
Keywords (deu)
StimmeSpracheKörperphonelogosintenderehörenverstehenPräsenzPhonologozentrismusVideozentrismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
171 S.
Number of pages
171
Association (deu)
Title (deu)
Resonanzen
Umwege zu einer stimmhaften Sprache
Author
Giorgio Palma
Abstract (deu)
Im Nachdenken über das Verhältnis zwischen phone und logos lassen sich im Cor-pus unserer abendländischen Philosophie einige Spuren eines Denkens der Stimme aus-machen. Solche Spuren verfolgend und auf sie horchend, geht diese Arbeit gewissen Denkwegen nach, die zur Thematisierung einer stimmhaften Sprache, verstanden als Sprache der Stimmen und Mit-teilung ihrer Partikularität, führen: Was sich in der Spra-che zunächst mit-teilt, ist nämlich nichts anderes als die Stimme, oder besser, es sind die Stimmen in einer Mehrzahl, welche sich nicht weiter vermeiden lässt.
Solche Wege sind sicherlich nicht die einzigen, geschweige denn die kürzesten und direktesten, sondern sie bilden die philosophischen Umwege, „auf denen die Sprache stimmhaft wird“ (Paul Celan). Auf solchen Wegen scheint die Stimme nicht mehr von einer hierarchischen Beziehung absoluter Dependenz der phone von dem logos, welche die theoretische Grundlage für die metaphysische Deutung der Stimme bildet, gedacht zu werden.
In Einklang mit den Worten von Jean-Luc Nancy, der in der „Außer-Text-Setzung“ des Körpers „die seinem Text ureigene Bewegung“ erkannt hat, werde ich nach den Spuren der Stimme entlang jener „Grenze“, jenem „äußersten Rand“ suchen, an wel-chem sich der Körper heutzutage noch immer befindet. An dieser Grenze, an diesem äußersten Rand des philosophischen Textes verbleibend, lässt sich die Erfahrung der menschlichen Stimme in ihrem Schwellencharakter als Erfahrung einer hörbaren Gren-ze beschreiben: Die menschliche Stimme, so lautet die zentrale These dieser Arbeit, ist das Hörbar-Werden jener Spannung zwischen dem Sinn des Hörbaren und dem hörba-ren Sinn, d. h. zwischen der Bedeutung und ihrem Klang, zwischen logos und phone, Sprache und Körper – Spannung (tensio), die in der Doppelbedeutung vom lateinischen Verb intendere (Verstehen, Hören) noch erklingt.
Am Leitfaden solcher Überlegungen, so wie im Nachdenken über das Verhältnis zwischen menschlicher und tierischer Stimme bzw. zwischen Sprache und Stimme, be-schäftigt sich diese Arbeit in einem weiteren Zug mit jenen philosophischen und kul-turwissenschaftlichen Kontexten, innerhalb deren die Frage nach der Stimme aus ver-schiedenen Perspektiven gestellt worden ist: die Metaphysik der Präsenz so wie die Derridasche Kritik an dem Phonologozentrismus, die Debatte über das Verhältnis zwi-schen Mündlichkeit und Schriftlichkeit so wie die Kritik an dem philosophischen Vide-ozentrismus.
Keywords (deu)
StimmeSpracheKörperphonelogosintenderehörenverstehenPräsenzPhonologozentrismusVideozentrismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
171
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