Abstract (deu)
Die vorliegende empirische Arbeit befasst sich mit der stationären Pflege von HIV- und AIDS-Patienten aus der Sicht der Pflegepersonen. Mit der Hauptforschungsfrage "Was bedeutet es für professionell Pflegende HIV- und AIDS-Patienten stationär zu pflegen?" Die Untersuchung wurde auf den beiden HIV/AIDS-Stationen Wiens (Pavillon Annenheim des Otto Wagner Spitals und Station Süd B des Allgemeinen Krankenhauses) durchgeführt. Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung von Handlungskonzepten der stationären HIV/AIDS-Versorgung in Wien. Für die Erstellung der Konzepte wurde der qualitative Forschungsansatz gewählt. Die Datenerhebung erfolte mittels halb-standardisierten Experteninterviews und mittels teilnehmender Beobachtung. Die Stichprobe setzte sich aus acht Pflegepersonen zusammen. Die Datenauswertung erfolgte in Anlehnung an die Grounded Theory. Aus der Untersuchung geht hervor, dass die Pflege von HIV/AIDS-Patienten für die Pflegepersonen etwas ganz Besonderes darstellt. Hauptsächlich deshalb weil das Aufgabengebiet so breitgefächert ist, weil sie stets vor neuen Herausforderungen stehen und weil sich aufgrund des schnellen Wandels der Krankheit, die Anforderungen an die Pflegenden oftmals verlagern. Weiters wird ersichtlich, dass die psychische Komponente im Pflegealltag eine tragende Rolle spielt, wozu das Beraten, Begleiten und Anleiten der Patienten und der Angehörigen gehört. Weitere Ergebnisse zeigen, dass Pflegepersonen lernen müssen sich abzugrenzen, um den psychischen Belastungen auf der Station standzuhalten, dass sie auch heute noch gegen die Diskriminierung von HIV/AIDS-Patienten ankämpfen müssen und dass es für die Pflegenden selbst schwer ist entsprechende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im HIV/AIDS-Bereich zu besuchen, da in Österreich kaum welche angeboten werden.