Abstract (deu)
Ausgehend von der Tatsache, dass sich die Rolle des Vaters und die damit verknüpften gesellschaftlichen Erwartungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stark gewandelt haben, stellt sich die Frage, in wie weit die heutigen Großväter ihren Söhnen noch ein Vorbild für die Gestaltung ihrer eigenen Vaterrolle sein können. Der erste Teil dieser Diplomarbeit widmet sich der theoretischen Darstellung der Vater-Sohn-Beziehung aus psychoanalytischer Sicht, wobei stets Bezug auf transgenerationale Aspekte genommen wird. Im zweiten Teil werden sechs problemzentrierte Interviews mit Vätern der Geburtsjahrgänge 1965-70 dargestellt, in denen die Befragten über ihre eigenen Vatererfahrungen und deren heutigen Einfluss auf die Beziehungsgestaltung zu ihren Söhnen im Vorschulalter Auskunft geben.
Die Auswertung der Interviews erfolgte nach den Grundzügen der psychoanalytischen Textinterpretation und konzentriert sich auf drei Teilaspekte: Die väterliche Autorität, die damit verknüpften Aggressionen und die körperliche Zuwendung zwischen Vater und Sohn.