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Title (deu)
Regionale Nutzung virtueller Jugend-Communities im ländlichen Raum
eine theoretische Studie am Beispiel der Jugend-Plattform "www.epos4.at"
Author
Magdalena Hahn
Adviser
Eva Flicker
Assessor
Eva Flicker
Abstract (deu)
In theoretischen Arbeiten zu virtuellen Communities wird häufig konstatiert, dass diese basierend auf einer Interessensgleichheit der TeilnehmerInnen entstehen, wobei geografische Bezüge keine Bedeutung besäßen. Im Widerspruch zu diesen Annahmen steht die Internetplattform „www.epos4.at“, die zu über 90% von Personen einer spezifischen, ländlichen Region, konkret im Raum Waldviertel in NÖ, genutzt wird. Interessant ist dabei vor allem der enorm hohe Anteil an NutzerInnen relativ zur Gesamtbevölkerung dieses Gebietes. Mehr als jeder zweite Jugendliche dieser Region ist auf der Plattform registriert, obwohl diese keine spezifische thematische Ausrichtung aufweist. Basierend auf diesen Überlegungen lautet die zentrale Forschungsfrage: „Wie lässt sich die rege Nutzung einer regionalen virtuellen Jugend-Community im ländlichen Raum erklären?“ Als Beantwortungsgrundlage wird die Theorie der rationalen Medienwahl, konkret des Nutzenansatzes, herangezogen. Dieses Modell besagt, dass Personen Medien aktiv als Gratifikationsinstanzen auswählen bzw. nutzen. Da in einer mediensoziologischen Betrachtung, auch bei akteurszentrierter Ausrichtung einer Arbeit, eine Berücksichtigung des sozialen Kontexts der Handelnden unablässig ist, werden zwei spezifische Kontextfaktoren implementiert. Einerseits gelten die besonderen Gegebenheiten des „ländlichen Raums“ (dort wird „Epos4“ genutzt) und andererseits die Altersphase „Jugend“ (diese Personen nutzen „Epos4“) als Ausgangspunkt der Überlegungen. Aus der Konstellation spezifisch jugendlicher Bedürfnisse und der Blockierung alternativer Gratifikationsquellen im ländlichen Raum lässt sich die rege Nutzung einer regionalen Plattform kausal verstehen. Das lässt sich an einem konkreten Beispiel verdeutlichen: Jugendliche haben ein verstärktes Bedürfnis nach Kontakt mit Gleichaltrigen. Persönliche Treffen gestalten sich aber im ländlichen Raum aufgrund großer und schwer zu überbrückender Distanzen oftmals schwierig. Um soziale Gratifikationen zu erhalten, müssen ersatzweise medial vermittelte Kommunikationsformen gewählt werden. Warum hierfür ausgerechnet eine virtuelle Community gewählt wird und nicht etwa ein Telefonat, lässt sich anhand unterschiedlicher Medienmerkmale erklären. Eine Online-Plattform ermöglicht beispielsweise im Vergleich zu anderen Kommunikationsmedien die gleichzeitige Interaktion mehrerer. Gerade Jugendliche haben das Bedürfnis Erfahrungen in der Gruppe zu machen. In der Arbeit wird aufgezeigt, inwiefern eine regionale Plattform durch die Kompensation bestehender realräumlicher Benachteiligungen bzw. Defizite ländlicher Gebiete, positiv auf die Lebensumstände junger BewohnerInnen einwirken kann. Einerseits wird dies über den Erhalt gewünschter Gratifikationen und andererseits über die Lösung des Spannungsverhältnisses zwischen Tradition und Moderne durch Regionalorientierung (basierend auf regionaler Vernetzung) beschrieben. In einem Ausblick werden Anregungen für weiterführende empirische Studien gegeben, die im Rahmen dieser Diplomarbeit nicht möglich sind.
Keywords (deu)
InternetOnline-CommunityJugendländlicher RaumUGA
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256298
rdau:P60550 (deu)
206 S.
Number of pages
206
Members (1)
Title (deu)
Regionale Nutzung virtueller Jugend-Communities im ländlichen Raum
eine theoretische Studie am Beispiel der Jugend-Plattform "www.epos4.at"
Author
Magdalena Hahn
Abstract (deu)
In theoretischen Arbeiten zu virtuellen Communities wird häufig konstatiert, dass diese basierend auf einer Interessensgleichheit der TeilnehmerInnen entstehen, wobei geografische Bezüge keine Bedeutung besäßen. Im Widerspruch zu diesen Annahmen steht die Internetplattform „www.epos4.at“, die zu über 90% von Personen einer spezifischen, ländlichen Region, konkret im Raum Waldviertel in NÖ, genutzt wird. Interessant ist dabei vor allem der enorm hohe Anteil an NutzerInnen relativ zur Gesamtbevölkerung dieses Gebietes. Mehr als jeder zweite Jugendliche dieser Region ist auf der Plattform registriert, obwohl diese keine spezifische thematische Ausrichtung aufweist. Basierend auf diesen Überlegungen lautet die zentrale Forschungsfrage: „Wie lässt sich die rege Nutzung einer regionalen virtuellen Jugend-Community im ländlichen Raum erklären?“ Als Beantwortungsgrundlage wird die Theorie der rationalen Medienwahl, konkret des Nutzenansatzes, herangezogen. Dieses Modell besagt, dass Personen Medien aktiv als Gratifikationsinstanzen auswählen bzw. nutzen. Da in einer mediensoziologischen Betrachtung, auch bei akteurszentrierter Ausrichtung einer Arbeit, eine Berücksichtigung des sozialen Kontexts der Handelnden unablässig ist, werden zwei spezifische Kontextfaktoren implementiert. Einerseits gelten die besonderen Gegebenheiten des „ländlichen Raums“ (dort wird „Epos4“ genutzt) und andererseits die Altersphase „Jugend“ (diese Personen nutzen „Epos4“) als Ausgangspunkt der Überlegungen. Aus der Konstellation spezifisch jugendlicher Bedürfnisse und der Blockierung alternativer Gratifikationsquellen im ländlichen Raum lässt sich die rege Nutzung einer regionalen Plattform kausal verstehen. Das lässt sich an einem konkreten Beispiel verdeutlichen: Jugendliche haben ein verstärktes Bedürfnis nach Kontakt mit Gleichaltrigen. Persönliche Treffen gestalten sich aber im ländlichen Raum aufgrund großer und schwer zu überbrückender Distanzen oftmals schwierig. Um soziale Gratifikationen zu erhalten, müssen ersatzweise medial vermittelte Kommunikationsformen gewählt werden. Warum hierfür ausgerechnet eine virtuelle Community gewählt wird und nicht etwa ein Telefonat, lässt sich anhand unterschiedlicher Medienmerkmale erklären. Eine Online-Plattform ermöglicht beispielsweise im Vergleich zu anderen Kommunikationsmedien die gleichzeitige Interaktion mehrerer. Gerade Jugendliche haben das Bedürfnis Erfahrungen in der Gruppe zu machen. In der Arbeit wird aufgezeigt, inwiefern eine regionale Plattform durch die Kompensation bestehender realräumlicher Benachteiligungen bzw. Defizite ländlicher Gebiete, positiv auf die Lebensumstände junger BewohnerInnen einwirken kann. Einerseits wird dies über den Erhalt gewünschter Gratifikationen und andererseits über die Lösung des Spannungsverhältnisses zwischen Tradition und Moderne durch Regionalorientierung (basierend auf regionaler Vernetzung) beschrieben. In einem Ausblick werden Anregungen für weiterführende empirische Studien gegeben, die im Rahmen dieser Diplomarbeit nicht möglich sind.
Keywords (deu)
InternetOnline-CommunityJugendländlicher RaumUGA
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256299
Number of pages
206