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Title (deu)
Die "Guten Götter" des Todesarten-Projekts
Formen der Liebe in Ingeborg Bachmanns Spätwerk
Author
Ulrike Erben
Adviser
Robert Pichl
Assessor
Robert Pichl
Abstract (deu)

In der vorliegenden Arbeit wird die Funktion der Titelfigur des Hörspiels "Der gute Gott von Manhattan", als eine Art Schablone auf das Spätwerk Ingeborg Bachmanns, das Todesarten-Projekt, übertragen. Der Gute Gott übernimmt im Hörspiel die Aufgabe des Zerstörers von absoluter Liebe. Die Idee hinter dieser absoluten Liebe, ist eng mit Robert Musils "anderem Zustand" verknüpft: seine Erkenntnis, dass dieser im "normalen" Leben nicht bestehen kann, trägt Bachmann bis ins Todesarten-Projekt. Da die herausragende Liebe, Ordnung und Alltag nicht überdauern kann, existiert sie nur in korrumpierter Form. Ich habe ide Charakterzüge, die im Todesarten-Projekt diese Aufgabe erfüllen, in der Allegorie "Gute Götter" zusammen gefasst: das Korrumpieren reiner Gefühle. Das geht aber so weit, dass die betroffenen Personen in weiterer Folge kaum noch in der Lage sind, unbeschädigte Emotionen zu erleben. Der Schmerz darüber und die Verletzungen, die aus dem unglücklichen Umgang mit Gefühlen stammen, führen bei den Betroffenen zu Selbsttäuschung und Verdrängung der Befürchtungen und Blessuren. Die "Guten Götter" des Todesarten-Projekts sind sehr unterschiedlich: die weiblichen Charaktere sind von Beginn an, in ihrer Positon dem Partner gegenüber geschwächt: Hingabe, Idealismus, Opfer- und Leidensbereitschaft, werden im Kampf der Frauen um die außergewöhnliche Liebe gelebt. Anders als die Frauen, die nach Liebe streben, ringen die Männer um die Vergrößerung ihrer Macht. Die "Guten Götter" der Männer und Frauen bedingen den "Guten Gott Verdrängung". Er spielt für alle Hauptcharaktere des Todesarten-Projekts eine Rolle und erhält damit den Kreislauf der anderen "Guten Götter" am Laufen.

Keywords (deu)
Ingeborg BachmannTodesartenLiebeDer gute Gott von ManhattanGute Götteranderer ZustandSimultan
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256847
rdau:P60550 (deu)
IV, 102 S.
Number of pages
109
Members (1)
Title (deu)
Die "Guten Götter" des Todesarten-Projekts
Formen der Liebe in Ingeborg Bachmanns Spätwerk
Author
Ulrike Erben
Abstract (deu)

In der vorliegenden Arbeit wird die Funktion der Titelfigur des Hörspiels "Der gute Gott von Manhattan", als eine Art Schablone auf das Spätwerk Ingeborg Bachmanns, das Todesarten-Projekt, übertragen. Der Gute Gott übernimmt im Hörspiel die Aufgabe des Zerstörers von absoluter Liebe. Die Idee hinter dieser absoluten Liebe, ist eng mit Robert Musils "anderem Zustand" verknüpft: seine Erkenntnis, dass dieser im "normalen" Leben nicht bestehen kann, trägt Bachmann bis ins Todesarten-Projekt. Da die herausragende Liebe, Ordnung und Alltag nicht überdauern kann, existiert sie nur in korrumpierter Form. Ich habe ide Charakterzüge, die im Todesarten-Projekt diese Aufgabe erfüllen, in der Allegorie "Gute Götter" zusammen gefasst: das Korrumpieren reiner Gefühle. Das geht aber so weit, dass die betroffenen Personen in weiterer Folge kaum noch in der Lage sind, unbeschädigte Emotionen zu erleben. Der Schmerz darüber und die Verletzungen, die aus dem unglücklichen Umgang mit Gefühlen stammen, führen bei den Betroffenen zu Selbsttäuschung und Verdrängung der Befürchtungen und Blessuren. Die "Guten Götter" des Todesarten-Projekts sind sehr unterschiedlich: die weiblichen Charaktere sind von Beginn an, in ihrer Positon dem Partner gegenüber geschwächt: Hingabe, Idealismus, Opfer- und Leidensbereitschaft, werden im Kampf der Frauen um die außergewöhnliche Liebe gelebt. Anders als die Frauen, die nach Liebe streben, ringen die Männer um die Vergrößerung ihrer Macht. Die "Guten Götter" der Männer und Frauen bedingen den "Guten Gott Verdrängung". Er spielt für alle Hauptcharaktere des Todesarten-Projekts eine Rolle und erhält damit den Kreislauf der anderen "Guten Götter" am Laufen.

Keywords (deu)
Ingeborg BachmannTodesartenLiebeDer gute Gott von ManhattanGute Götteranderer ZustandSimultan
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1256848
Number of pages
109