Abstract (deu)
CLEC-1 und CLEC-2 gehören zu einer Familie von C-Typ lektinähnlichen Rezeptoren mit wichtigen Funktionen im natürlichen Immunsystem wie etwa als Muster-erkennungsrezeptoren auf monozytischen oder dendritischen Zellen.
Der erste Teil dieser Arbeit bestand aus einer Analyse der Expression von CLEC-2 und CLEC-1 in Blutzellfraktionen. In Monozyten und Granulozyten konnten für beide Rezeptoren niedrige bis moderate mRNA Mengen nachgewiesen werden, in Blutplättchen wurde CLEC-2 mRNA detektiert. T- und B-Lymphozyten sowie NK Zellen zeigten für beide Rezeptoren keine signifikanten Transkriptmengen. Durch Durchflusszytometrie konnte CLEC-2 Proteinexpression auf Blutplättchen und auf CD14+ monozytischen Zellen nachgewiesen werden. CLEC-2 Proteinmengen auf Monozyten zeigten klare Donorvarianz, was auf verschiedene Infektionszustände hindeuten könnte. Während Blutplättchen in Adhäsions-Assays klar an Zellen adherierten, die den CLEC-2 Liganden Podoplanin exprimierten, war die Höhe der CLEC-2 Expression auf Monozyten nicht ausreichend, um in diesem Versuch Bindung nachweisen zu können.
Im Gegensatz zu CLEC-2 konnte CLEC-1 trotz nachweisbarer mRNA- und Protein- expression nie an der Zelloberfläche detektiert werden, obwohl CLEC-1 alle Merkmale von typischen lektinähnlichen Rezeptoren aufweist. Weder proinflammatorische Stimulation noch Infektion mit Pathogenen induzierten CLEC-1 Transport an die Zelloberfläche. Da Immunofluoreszenzfärbungen und Zellfraktionierungsexperimente ein membrangebundenes, intrazelluläres Expressionsmuster ähnlich Calnexin, einem Protein aus dem Endoplasmatischen Reticulum, zeigten, könnte CLEC-1 intrazellulär lokalisiert sein und eine Funktion ähnlich den Toll-like Rezeptoren (TLR) aufweisen. Stimualtion von dendritischen Zellen mit bekannten Liganden von intrazellulären TLR führte zu einer generellen Herunterregulierung von CLEC-1 mRNA Mengen. Da diese Stimuli die Reifung von dendritischen Zellen induzieren, könnte das auf eine Rolle von CLEC-1 in unreifen dendritischen Zellen hindeuten.
Im vierten Teil dieser Arbeit, führten wir einen eingehenden Vergleich der humanen und murinen genomischen Regionen der myeloiden Familie des NK Rezeptor Komplexes durch. Dieser Vergleich zeigte eine Inversion eines Teiles der Region im Laufe der Evolution der Primatenlinie und identifizierte zwei zusätzliche in myeloiden Zellen exprimierte lektinähnliche Gene.