Abstract (deu)
In meiner Diplomarbeit wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Halt (Holding) für das Erleben und den Verlauf der Bewältigung der Eingewöhnungsphase in der Kinderkrippe für ein Kleinkind (toddler) hat.
Vorerst wird der Leser/die Leserin in das Gebiet der Krippenforschung eingeführt. Dabei wird auch auf das Phänomen der Bindung und der Trennung von einer Bezugsperson eingegangen.
In einem nächsten Schritt werden zwei psychoanalytische Theorien von Halt erklärt: Winnicotts Theorie des „Holdings“ und Bions Theorie des „Containments“. In dieser Diplomarbeit wird der Begriff Halt jedoch noch weiter gefasst, als Winnicott und Bion dies taten, wodurch eine Klärung notwendig wird, mit welchem spezifischen Verständnis von Halt in Folge operiert wird.
Als Kernstück der Arbeit wird die Einzelfallstudie eines zweijährigen Mädchens in der Kinderkrippe präsentiert, wobei der Fokus auf das (mögliche) Erleben des Kindes gerichtet ist. Für die Ausarbeitung der Einzelfallanalyse wurde eine modifizierte Form der Methode der Infant Observation nach der Tavistock Clinic in London herangezogen, die detailliert beschrieben wird. Die Einzelfallstudie zeigt auf, welch große Bedeutung Halt für das Erleben und den Bewältigungsprozess von Trennung und Getrenntsein während der Eingewöhnungsphase in der Kinderkrippe hat.
Die Ausführungen erheben nicht den Anspruch, Aussagen über das Erleben eines jeden Kleinkindes in der Kinderkrippe tätigen zu können, doch sie ermöglichen ein tieferes Verständnis und Nachdenken über die innerpsychischen Schwierigkeiten, mit denen sich ein Kind in der Kinderkrippe konfrontiert sieht, insbesondere mit dem Gefühl des Getrenntseins.